Nationalpark Wattenmeer: Nachwuchs bei den Lachseeschwalben
SCHUTZSTATION WATTENMEER
„Die Brut verlief anfangs sehr erfolgreich und es schlüpften viele Küken“, erläutert Ornithologe Günther. Die sehr kalte und nasse Witterung im Juni sowie Beutegreifer, vor allem Marder, hätten dann aber zu großen Verlusten geführt. Noch schlechter erging es den benachbarten Flussseeschwalben. Beutegreifer hatten hier mindestens 100 erwachsene Seeschwalben getötet und sehr viele Gelege und Küken gefressen. „Zum Glück blieben in diesem Jahr aber hohe Fluten aus, die in anderen Jahren auch schon zum Totalverlust aller Eier und Jungvögel führten“, fügt der Biologe hinzu. Bis Ende Juli bleiben die Lachseeschwalben noch in der Kolonie. Danach fliegen die Altvögel zusammen mit den Jungtieren ins niederländische Wattenmeer und von dort Ende August im Familienverband nach Westafrika.
Drei junge Naturwissenschaftler betreuen derzeit im Rahmen des „Artenhilfsprojektes Lachseeschwalben“ die Kolonie. Sie sollen möglichst viel über Brutbiologie, Nahrungswahl und Bruterfolg der Seeschwalben erforschen. Koordiniert wird das Vorhaben vom Bündnis Naturschutz in Dithmarschen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung, der Schutzstation Wattenmeer und dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz.
Sieben Lachseeschwalbenpaare weniger als im letzten Jahr konnten die jungen Forscher in der diesjährigen Brutsaison im Neufelder Koog beobachten. Trotzdem besteht die Hoffnung, dass sich durch den etwas besseren Fortpflanzungserfolg in den letzten beiden Jahren der Bestand wieder erholen wird. Dieses wäre ein Erfolg für das vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium finanzierte Artenhilfsprojekt und nötig, um das Aussterben dieser besonders beeindruckenden Vogelart in Nordwesteuropa zu verhindern.