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Sinkenden fossile Energiequellen lassen sich nicht mit Geld vermehren

Ihr Hans-Josef Fell Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

Dabei zeigt sich, dass die Ignoranz der (IEA) in Paris zum Peak Oil immer wildere Blüten treibt - Die Forderungen und Analysen der IEA sind an Widersprüchlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Nun fordert die IEA, dass in den nächsten 20 Jahren über 48 Billionen US Dollar in den Energiesektor investiert werden müssen, um die Energiesicherheit aufrecht zu erhalten. Davon alleine die Hälfte in neue Erdöl- und Erdgasfelder, neue Kohleminen und Urangruben. Gleichzeitig steuert die Welt aber sogar mit dem bisherigen viel niedrigeren Investitionstempo von 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2013 im fossilen Energiesektor auf eine Erderwärmung von 4 °C zu. Dass mit neuen Erschließungen von fossilen Energiequellen aber die Erderwärmung nicht gestoppt werden kann, liegt auf der Hand.

Heute hat in London die Internationale Energie Agentur (IEA) ihren Energieinvestitionsbericht für die nächsten 20 Jahre vorgestellt.

Die nach Denkweise der IEA fehlenden Investitionen in neue fossil/atomare Energiefelder haben aber auch damit zu tun, dass längst die großen Felder in der Welt gefunden und erschlossen sind, neue große Funde aber nicht in Sicht sind (siehe dazu die Berichte der Energy Watch Group http://energywatchgroup.org). Dass die Investitionen in neue Energiefelder seit Jahren rückläufig sind, liegt schlicht daran, dass es gar keine neuen Funde in der von der IEA geforderten Größenordnung gibt. Wer die Problematik des peak oil (das Überschreiten des weltweiten Erdölfördermaximums) nicht mitdenkt, kann auch nicht die richtigen Analysen machen.

Zu Recht bemerkt die IEA, dass mit den Investitionen in die fossilen Energiefelder die Abhängigkeit der Energiekonsumentenländer sich noch weiter auf wenige Länder wie Russland konzentrieren wird. Dem Machtmissbrauch mit der Erdgas- und Erdölwaffe würde also durch die geforderten zig Billonen Investitionen nur weiterer Vorschub geleistet. Weitere Spannungen wie in der Ukraine sind die logische Folge.

Statt auf die unerschöpflichen, in allen Regionen der Welt mehr als ausreichenden Erneuerbaren Energien, die zudem CO2-frei oder CO2-neutral sind, stärker hinzuweisen, bleibt die IEA in der alten Denkweise des fossil/atomaren Zeitalters zurück. Die IEA treibt damit die Welt, genauso wie in der Vergangenheit schon, immer tiefer in die Probleme der Erderwärmung, der Kriege um Rohstoffe, der Umweltprobleme wie Arktiköl oder Frackinggas und der steigenden Öl- und Gaspreise.

Nur die radikale Umstellung jeglicher Energieinvestitionen auf Erneuerbaren Energien, Energieeinsparung und die dafür notwendige Energieinfrastruktur kann den Globus ein stückweit aus den zentralen Weltproblemen herausfahren. Aber für diese Forderung hat die IEA keinen Mut – wohl weil die die IEA kontrollierenden Regierungen immer noch den ökonomischen Interessen der alten Konzerne gehorchen; genauso wie wir es aktuell mit dem Ausbremsen der Erneuerbaren Energien in Deutschland unter der Regierung Merkel–Gabriel sehen.