„37 Versicherer, das sind etwa 40 Prozent der Befragten, haben explizit erklärt, dass sie bei einer Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen die Prämie der Wohngebäudeversicherung nicht erhöhen“, berichtet Michael Wortberg, Versicherungsreferent der Verbraucherzentrale. „Diese Gesellschaften bestätigen auch, dass ein Neuabschluss bei ihnen kein Problem ist. Viele von ihnen weisen darauf hin, dass sie bei Privathäusern nicht einmal danach fragen würden, wer dort einzieht.“
„Die Allianz als einer der großen deutschen Versicherer hat als einzige Gesellschaft eine Teilnahme an der Umfrage ausdrücklich abgelehnt“, zeigt sich Verbraucherschützer Wortberg verwundert. „Sie befindet sich damit in guter Gesellschaft. Denn weitere 54 der befragten Gesellschaften, also ca. 57 Prozent, haben überhaupt nicht geantwortet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“ Die Antworten der beiden verbleibenden Versicherungen waren nicht verwertbar.
Hauseigentümer, die selbst oder über die Kommunen Wohnungen an Flüchtlinge vermieten möchten, sollten unbedingt einen Preis-Leistungs-Vergleich durchführen. Berechnungen der Verbraucherzen-trale haben sehr große Preis-Unterschiede ergeben. So liegen zum Beispiel bei einem Zwei-Familien-Haus und einem Versicherungsschutz ohne besondere Spezial-Vorgaben die Beiträge zwischen 800 und 1600 Euro im Jahr. Hauseigentümer, deren derzeitige Gesellschaft die Teilnahme verweigert hat, sollten zumindest nachfragen, ob sich durch die Vermietung an Flüchtlinge etwas an ihrem Vertrag ändert.
Die vollständige Untersuchung ist auf der Homepage der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. unter www.vz-rlp.de/wgb-fluechtlinge zu finden. Dort sind auch alle Gesellschaften namentlich genannt.