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Umweltschützer fordern stärkeren Schutz für Nord- und Ostsee

Beifang

Die Umweltorganisation Greenpeace hat die Europäische Union dazu aufgefordert, die "Plünderung der Meere" zu stopppen. Rund 1.000 Grundschleppnetze durchpflügten und zerstörten mit ihren schweren Eisenketten regelmässig den Meeresboden der Nordsee, so der Vorwurf. Greenpeace wendet sich mit einer Protestaktion an europäische Wissenschaftler und Politiker, die seit Mittwoch beim Umweltrat der Bundesregierung im Wissenschaftszentrum Berlin tagen, um auf EU-Ebene eine politische Strategie zum ganzheitlichen Meeresschutz zu erarbeiten. "Zu jeder servierten Seezunge oder Scholle müssten neun weitere Teller mit Meerestieren serviert werden, die vollkommen sinnlos als Beifang gestorben sind", sagt Thomas Henningsen, Meeresexperte von Greenpeace.

Nur durch großflächige Schutzgebiete könnten sich die Lebensräume in den Meeren erholen. Auch die EU-Umweltminister und die EU-Fischereiminister, die sich in den kommenden Tagen in Luxemburg treffen, seien aufgefordert, sich mit der Plünderung der Meere zu befassen.

"Die EU blockiert sich mit dem Kompetenzgerangel der verschiedenen Ministerien selbst. Die Politiker sind offensichtlich nicht in der Lage, Nord- und Ostsee zu schützen", sagt Thomas Henningsen. Ein einziges Meeresschutzgremium auf europäischer Ebene, das die nötigen Kompetenzen besitze, die Meere umfassend zu schützen und strikte Schutzgebiete zu etablieren, sei daher notwendig.