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Gifte auch im Blut von Ministern

Getestet

Blut von 14 europäischen Ministern ist mit bedenklichen Chemikalien belastet Umwelt- und Gesundheitsminister aus 13 EU-Staaten sind mit Dutzenden von Industriechemikalien belastet. Das berichtet die Umweltorganisation WWF unter Berufung auf eine eigene Studie. 14 Minister waren demnach im Juni dieses Jahres getesteten worden. Das Ergebnis: Die Minister hätten insgesamt 55 der untersuchten Chemikalien in ihrem Blut. Darunter seien Stoffe wie bromierte Flammschutzmittel, polychlorierte Biphenyle (PCB) und Organochlorpestizide, von denen einige schon vor 20 Jahren EU-weit verboten wurden, wie beispielsweise DDT. Viele der Substanzen würden jedoch nach wie vor in Alltagsprodukten wie Sofas oder PCs eingesetzt.

"Unsere Testergebnisse zeigen, dass kein Europäer Anlass zu "ruhig Blut" hat", so Karl Wagner, Leiter der WWF- DetoX-Kampagne. Die Minister seien alle mit Chemikalien belastet, die beispielsweise unter starkem Verdacht stünden, krebserregend zu sein, das Hormonsystem zu stören oder die Gehirnentwicklung der Nachkommen zu beeinträchtigen.

"Die chemische Industrie argumentiert, scheinbar ernsthaft, sie könne es sich nicht leisten, herauszufinden, ob ihre Produkte gefährlich sind", so Karl Wagner." Die Umweltschützer argumentieren dagegen, wir könnten es uns nicht leisten, es nicht herauszufinden, um des Lebens auf unserem Planeten willen. Der von der EU-Kommission vorgelegte Verordnungsentwurf REACH (Registrierung, Evaluierung, Autorisierung von Chemikalien) ziele zwar darauf ab, die gefährlichen Stoffe herauszufiltern und durch sicherere Alternativen zu ersetzen, geht aber nach Ansicht des WWF und anderer Umweltschutz- und Verbraucherorganisationen in einigen Punkten nicht weit genug.

Die vom WWF untersuchten Minister hatten durchschnittlich 37 verschiedene Chemikalien im Blut. Die höchste Anzahl war 43, die niedrigste 33 Substanzen. 25 davon wurden im Blut aller untersuchten Minister gefunden: Ein Flammschutzmittel, zwei Pestizide sowie 22 PCB. Die chemische Belastung sei darüber hinaus eine globale Bedrohung für Menschen, Tiere und Umwelt, so der WWF: So seien einige im Blut der Minister gefundene Substanzen bereits bei den Inuit der Arktis sowie bei Eisbären und Delfinen nachgewiesen worden.