Deutsche haben scheinbar kaum noch Vertrauen in Politiker
Umfragen & Medien
46 Prozent der 1000 Befragen gaben in der Umfrage an, die Abgeordneten würden überwiegend "ihre eigenen Interessen" und nicht die der Wähler vertreten. Das Vertrauen in den Bundestag sei zwischen 1995 und 2005 von 58 auf 34 Prozent gesunken, das Vertrauen in die Regierung von 53 auf 26 Prozent.
Hingegen sei das Vertrauen in das Bundesverfassungsgericht (75 Prozent) und den Bundespräsidenten (71 Prozent) weiterhin groß. Auch eine Folge der Medienberichterstattung?
Für den Parteienforscher Karl-Rudolf Korte ist diese Stimmungslage durch traditionelle Politik- und Parteienverdrossenheit nicht mehr zu erklären. "Mittlerweile verachten die Bürger ihre öffentlichen Repräsentanten", sagte er "Reader's Digest". Wenn dennoch 84 Prozent der Befragten an der Bundestagswahl teilnehmen wollten, sei ihr Hauptziel vor allem die Schadensbegrenzung, so Korte. Nur 21 Prozent der Befragten glauben offenbar daran, dass die Parteien die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessern könnten. Nur 14 Prozent trauen ihnen laut Umfrage den Abbau der Staatsverschuldung zu.