Bildung
Bildung, Ausbildung & Beruf
Durchschnittlich 666 Euro pro Monat
Rekord-Tarifplus für Azubis
Auszubildende haben von den Tarifverhandldungen 2009 profitiert: So sind im vergangenen Jahr die tariflichen Ausbildungsvergütungen um 3,7 Prozent gestiegen - das höchste Plus seit 15 Jahren. Durchschnittlich erhielten Azubis in tarifgebundenen Betrieben 666 Euro im Monat. Dies hat das Bundesinstitut für Berufsbildung ermittelt. ..mehr
Jungen als "Bildungsverlierer"
Stereotype beeinflussen laut PISA-Studie den Bildungserfolg von Jugendlichen
Mathe ist nichts für Mädchen, Lesen ist nichts für Jungen - solche Stereotype beeinflussen laut PISA-Studie den Bildungserfolg von Jugendlichen. Das ergab eine Sonderauswertung der bisherigen PISA-Studien, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Paris veröffentlichte. Demnach wachsen im Laufe der Schulkarriere die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Schuld sind nach Einschätzung der Forscher eher geschlechtsspezifische Vorurteile als ein tatsächliches Gefälle in der Begabung. Lehrerverbände forderten eine Leseoffensive für Jungen und mehr Männer im Lehrberuf, um die Geschlechter-Unterschiede auszugleichen. ..mehr
Schulnoten und Abbrecherquoten
"Focus-Schule" verklagt Land Baden-Württemberg
Das Bildungsmagazin "Focus-Schule" hat das Land Baden-Württemberg auf Auskunft verklagt. Die Zeitschrift fordere vom Kultusministerium den presserechtlich garantierten freien Zugang zu staatlichen Informationen, teilte ein Sprecher des Magazins am Dienstag in München mit. In dem Rechtsstreit geht es um Auskünfte über Schulnoten und Abbrecherquoten. Das Kultusministerium begründete die Verweigerung von Detailinformationen mit einem zu hohen Aufwand. Unterstützung bekam das Ministerium dabei von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). ..mehr
"Nicht ausreichend"
Meister-BAföG für mehr Menschen
Im Super-Wahljahr gibt es auch wieder verstärkt Gesetze, von denen die "kleinen Leute" etwas haben. So sollen in Zukunft mehr Menschen vom Meister-BAföG profitieren. Der Bundestag verabschiedete am Donnerstag (12. Februar) mit den Stimmen von Union, SPD und FDP einen Gesetzentwurf, wonach die Förderung deutlich ausgeweitet wird. Linke und Grüne enthielten sich. Sie kritisierten die Neuerung dagegen als nicht ausreichend. Nach dem Gesetzentwurf sind künftig auch Aufstiegsfortbildungen für Altenpfleger und Erzieher förderfähig. Außerdem wird nicht mehr nur die erste Fortbildung bezuschusst. Wer bereits auf eigene Kosten einen solchen Lehrgang absolviert hat, kann laut Entwurf für einen zweiten in den Genuss des Meister-BAföGs kommen. Bislang war dies nicht möglich. ..mehr
Bundesverwaltung
Zahl der Ministeriumsmitarbeiter mit Hauptschulabschluss sinkt
Hauptschüler haben kaum noch Chancen, einen Arbeitsplatz bei der Bundesregierung zu finden. Die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) berichtete vorab unter Berufung auf eine Übersicht des Innenministeriums, in Kanzleramt, Ministerien und Bundesbehörden seien zum 1. Dezember vergangenen Jahres insgesamt 64 900 Arbeitnehmer mit Hauptschulabschluss beschäftigt gewesen. Das entspreche gemessen an der Gesamtbelegschaft einer Quote von 27,3 Prozent. Der Anteil der ehemaligen Realschüler habe bei 39,9, der der Abiturienten bei 28,9 Prozent gelegen. Für die übrigen Mitarbeiter hätten Eintragungen gefehlt. ..mehr
Angst vor Koch
Jungwähler fürchten Rückkehr der Studiengebühren durch CDU in Hessen
Gerrit Gissel hat vor der Landtagswahl am Sonntag ein ungutes Gefühl. "Ich freue mich schon, dass ich am Sonntag erstmals wählen darf, aber die Umstände passen mir weniger", sagt der 18-Jährige. Denn über das Wahlergebnis im Januar 2008 hatte sich der stellvertretende Vorsitzende der Landesschülervertretung eigentlich gefreut. "Aber dann wurde das Wahlergebnis kaputtgeredet mit Fehlern auf allen Seiten", klagt Gissel. Er ist einer von rund 56.000 jungen Wählern, die am Sonntag erstmals ihre Stimme abgeben dürfen. "Ich werde SPD wählen, auch wenn es unrealistisch ist, dass es noch mal ein so gutes Ergebnis geben wird", sagt der Zwölftklässler der Gesamtschule Gießen Ost. ..mehr
"Unbesetzte Studienplätze"
GEW fordert Bundesgesetz für den Hochschulzugang
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich für ein Bundesgesetz zur Regelung des Hochschulzugangs ausgesprochen. "Die Hochschulen sind mit der dezentralen Steuerung des Hochschulzugangs offensichtlich überfordert", meint die GEW. "Viele junge Menschen müssen sich an mehreren Hochschulen gleichzeitig bewerben, am Ende bleiben viele Studienplätze unbesetzt. Vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Ansturms junger Menschen auf viel zu wenige Studienplätze ist das unverantwortlich", kritisierte das für Hochschule und Forschung verantwortliche Vorstandsmitglied der Bildungsgewerkschaft, Andreas Keller, vor dem Hintergrund der jüngsten Beschlüsse der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). ..mehr
Bildungsgerechtigkeit, Energiewende, angemessene Löhne
Schäfer-Gümbel startet Tour durch Hessen
Die hessische SPD bereitet sich nach den Worten ihres neuen Spitzenkandidaten Thorsten Schäfer-Gümbel auf einen "sehr kurzen, sehr heftigen" Wahlkampf vor. Schäfer-Gümbel selbst will ab dem nächsten Donnerstag bis zum SPD-Parteitag am 13. Dezember das ganze Land mit einem "knochenharten Kreisbereisungsprogramm" befahren und dadurch seine Bekanntheit steigern. Schäfer-Gümbel sagte, er werde bis zur Wahl am 18. Januar "wohl nicht dieselben Popularitätswerte" wie Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti bei der vergangenen Wahl erreichen. "Das ist eine Frage von Rationalität". Popularität und Bekanntheit seien aber "noch kein Gradmesser für Qualifikation", fügte er hinzu. Für den Wahlkampf will er "Kontinuität in den Themen" wahren. So stellten sich nach wie vor die Fragen der Bildungsgerechtigkeit, nach einer Energiewende und nach angemessenen Löhnen. ..mehr
Ausstellung über Nazi-Unrecht
Vandalismus an der Berliner Humboldt-Universität
Nach der teilweisen Zerstörung einer Ausstellung über Nazi-Unrecht in der Berliner Humboldt-Universität sind Forderungen nach Konsequenzen laut geworden. Während einer Schüler-Demonstration hatten am Mittwoch rund 1000 Teilnehmer das Universitätsgebäude gestürmt und Schautafeln der Ausstellung zerstört. Die Berliner Bundestagsabgeordnete Monika Grütters (CDU) forderte den rot-roten Senat auf, die Beteiligten über die Schulleitungen und Lehrer zur Rechenschaft zu ziehen. Die Initiative "Bildungsblockaden einreißen" distanzierte sich von der Randale. Der Präsident der Humboldt-Universität, Christoph Markschies, kündigte an, dass die Ausstellung wieder komplett hergestellt werde. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. ..mehr
"Offene Universität"
Bundesregierung will Studieren ohne Abitur erleichtern
Bild: ngo-onlineStudieren ohne Abitur soll nach dem Willen der Bundesregierung künftig leichter werden. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sagte der "Financial Times Deutschland", sie wolle in Deutschland eine "offene Universität" nach dem Vorbild Großbritanniens und der Niederlande etablieren und dafür eine eigene Institution schaffen, sagte Schavan. Derzeit liefen Verhandlungen mit den Ländern und Hochschulverbänden. ..mehr
Gewinne, Vermögen und hohe Einkommen für Bildung heranziehen
In Schulen und Kitas fehlen laut Studie jährlich 30 Milliarden Euro
Bild: PhotoCase.comIn deutschen Kindergärten, Schulen, Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen fehlen nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung jährlich fast 30 Milliarden Euro. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte, die Lücke langfristig durch Steuergelder zu schließen. Kurzfristig sollten auch Teile der Goldreserven der Bundesbank in die Bildung fließen, forderten die Gewerkschafter. Eine ebenfalls am Dienstag (26. August) veröffentlichte Studie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bescheinigt dem deutschen Bildungssystem indessen sowohl Fortschritte als auch deutliche Schwächen. Sachsen landete in der bundesweiten Rangliste auf dem ersten Platz. ..mehr
"Bildungsreise"
Merkel fordert Zusammenarbeit von Bund und Länder bei der Bildung
Der Ruf nach mehr Anstrengungen zur Verbesserung des Bildungswesens in Deutschland wird wieder lauter. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am Donnerstag (21. August) eine "Bildungsreise" quer durch Deutschland begann, forderte die Bundesländer zu verstärkten Bildungsinvestitionen sowie zur Zusammenarbeit mit dem Bund auf. "Wenn unser Land die Herausforderungen der Zukunft meistern will und wir die Bildungsrepublik Deutschland werden wollen, dann müssen Bund und Länder an einem Strang ziehen", sagte die Kanzlerin. Die rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen (SPD) warnte davor, "Zuständigkeiten zu verwischen". Reformen bestünden auch "aus der konkreten Arbeit vor Ort, aus der Zusammenarbeit mit den Schulen". Dies könne man "auf Länderebene deutlich besser regeln". ..mehr
Nachholen
Arbeitsministerium dringt auf Hauptschulabschluss-Rechtsanspruch
Das Bundesarbeitsministerium hat die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf den Hauptschulabschluss erneuert. Ministeriumssprecher Stefan Giffeler wies am Dienstag (1. Juli) in Berlin einen Bericht des "Tagesspiegels zurück, wonach Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) die Passage kurzfristig aus den Gesetzentwürfen zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente gestrichen habe. Giffeler sagte, der Rechtsanspruch auf Nachholen des Hauptschulabschlusses "war und ist" Gegenstand des Entwurfs zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente, über den in der Ressortabstimmung diskutiert werde. ..mehr
"Ausbildungsbonus"
Regierung will Zusatzprämie für ausbildungsunwillige Unternehmen
Bild: RWE AGMit einem bis Ende 2010 befristeten Ausbildungsbonus will die Bundesregierung die Firmen bewegen, rund 100.000 zusätzliche Lehrstellen für benachteiligte Jugendliche zu schaffen. Ein entsprechendes Gesetz beschloss der Bundestag am 5. Juni in Berlin gegen die Stimmen der Opposition. Diese kritisierte den Bonus als ungerecht, da damit bisher ausbildungsunwillige Unternehmen eine Zusatzprämie erhielten. Derzeit sind den Angaben zufolge 385.000 Jugendlichen länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. ..mehr
Geld für Arbeitgeber
Kein Recht auf Ausbildungsbonus für Realschüler
Der Ausbildungsbonus wird nun doch auf weniger Jugendliche begrenzt. Anders als von Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) geplant, sollen von den Altbewerbern nur die mit Haupt- und Sonderschulabschluss oder ohne Abschluss einen Anspruch auf Förderung erhalten, sagte der Unions-Arbeitsmarktexperte, Ralf Brauksiepe (CDU), dem "Handelsblatt" nach einer Sitzung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales. Bisher war das auch für Realschüler mit einer Vier oder schlechter in den Unterrichtsfächern Deutsch oder Mathematik vorgesehen. Das Gesetz soll am 5. Juni verabschiedet werden. ..mehr