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Umweltüberwachung der Nord- und Ostsee durch die Bundeswehr

"Zivile" Flugzeuge des Militärs

Die Bundeswehr versucht auf vielfältige Weise, ihre Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern. Auch wird versucht, die Grenze zwischen militärischen und zivilen Einsätzen zu verwischen. So betreibt die Bundeswehr seit Jahren im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums auch Umweltüberwachung in der Nord- und Ostsee. "Seit die beiden Dornier-Flugzeuge im Einsatz sind, ist die Verschmutzung durch Zivilschiffe deutlich zurückgegangen", sagte Geschwaderkommodore Rainer Kümpel am Dienstag (26. August) bei einem Besuch von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) im Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" im niedersächsischen Nordholz. Hier sind die "zivilen" Flugzeuge seit 1994 stationiert.

Kümpel zufolge absolvieren die zweimotorigen Flugzeuge mit der Aufschrift "Pollution Control" 1700 bis 1800 Flugstunden pro Jahr. Umweltsünder werden von den Marinefliegern aufgespürt, fotografiert und das Material über das Havariekommando Cuxhaven an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. "40 Prozent der Flüge absolvieren wir nachts. Da kann sich kein Kapitän darauf einstellen, wann nicht geblitzt wird", sagte Kümpel. Eine Kooperation in der küstennahen Umweltüberwachung bestehe mit den Niederlanden und Dänemark, wo auch die deutschen Flugzeuge eingesetzt würden.

Bundeswehr im Zivileinsatz: Wir wirken heute eher präventiv

Der maritime Umweltschutz ist die Aufgabe des Verkehrsministeriums und der jeweiligen Bundesländer. Die Ölüberwachung aus der Luft allerdings der Marine übertragen, die dafür zwei Flugzeuge Do 228 LM einsetzt. Mit speziellen Sensoren kann der Umfang der Verschmutzung nach Ausdehnung, Schichtstärke und Qualität ermittelt werden. Für gerichtsfeste Beweise können bei Bedarf Proben durch Hubschrauber der Bundespolizei oder Marine-Einheiten genommen werden.

Für Kümpel hat sich die Präsenz der Umwelt-"Blitzer" bereits gelohnt. "Es hat sich herumgesprochen, dass wir ständig in der Luft sind, auch Weihnachten oder Neujahr. Wir wirken heute eher präventiv".