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Coltan

Coltan (auch Koltan) ist ein Erz, dessen Hauptlagerstätte in Zentralafrika liegt und aus dem vorrangig das Metall Tantal (Ta) gewonnen wird. Aufgrund der großen Nachfrage übertraf der Weltmarktpreis für Tantal in den vergangenen Jahren einmal sogar den Silberpreis.

Produkte

Das Metall Tantal wird wegen seiner hohen Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit in der Industrie vielfältig eingesetzt, unter anderem zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten und in der Hochvakuumtechnik.

Es wird auch in der Mikroelektronik für die Produktion von kleinsten Kondensatoren mit hoher elektrischer Kapazität verwendet. Am bekanntesten ist der Einsatz in Mobiltelefonen (Handys) und Laptops / Notebooks.

Konzerne

Rund die Hälfte des weltweiten Coltans wird von H. C. Starck, bis 2006 eine 100%ige Tochterfirma der Bayer AG, aufgekauft und verarbeitet.

Weitere wichtige Verarbeiter sind Treibacher (Österreich), Cabot (USA), Mitsui (Japan) und Ulba (Kasachstan).

Lagerstätten

Wichtige Coltanlagerstätten befinden sich in Zentralafrika. Der Coltan-Abbau konzentriert sich dort im wesentlichen auf die Kivusee-Region in der Demokratischen Republik Kongo.

In den Bergwerken Zentralafrikas gewinnen Erdarbeiter aus dem Erdreich durch Nasssiebung und Schweretrennung Konzentrate für die weitere Verhüttung. Die Spitzenwerte in diesen Konzentraten liegen bei 40 bis 45 % Tantalit (Tantaloxid Ta2O5).

Das Coltan aus dieser Region ist oftmals mit radioaktiven Elementen und Zinnerzen (Kassiterit) vermischt.

Weitere bedeutende Tantal-Niob-Lagerstätten finden sich in Brasilien, Kanada, Westaustralien, Äthiopien und Ruanda.

Deutsche Interessen - "Krieg der Rohstoffe"

Der Abbau von Coltan hat zu einer Intensivierung und Verlängerung des Krieges in der Demokratischen Republik Kongo geführt, an dem sich zu unterschiedlichen Zeiten und entsprechend der Machtverhältnisse die jeweilige Regierung, Rebellen, Nachbarländer wie auch Konzerne bereichert haben.

In seiner "Außenpolitischen Strategie zu Zentralafrika", datiert vom Dezember 2003, hat das deutsche Auswärtige Amt die "politischen Interessen Deutschlands in Zentralafrika" skizziert. Mit "Zentralafrika" ist unter anderem die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) gemeint.

Die Region verfügt über "hochwertige Rohstoffe, die Auslöser gewaltsamer Auseinandersetzungen sind", heißt es in der Außenpolitischen Strategie zu Zentralafrika mit Stand vom Januar 2004. "So ist das sporadische Aufflackern von Kämpfen in der DR Kongo insbesondere auf die Ausbeutung der dortigen Rohstoffe durch die Kriegsparteien zurückzuführen." Dieser "Krieg der Rohstoffe" werde vor allem um Diamanten, Gold und Coltan geführt.

Literatur / Quellen

  • Auswärtiges Amt: Außenpolitischen Strategie zu Zentralafrika. Stand: Dezember 2003 bzw. Januar 2004.
  • Internet-Zeitung ngo-online: Diverse Beiträge.
  • Wikipedia: Coltan