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Verbraucherschutzministerium erwägt Jagdverbot für Wildgänse

Tierschutz

Ab 1. November sind in Deutschland wieder arktische Wildgänse zum Abschuss freigegeben. Anlässlich der Jagderöffnung haben der Bund gegen den Missbrauch der Tiere und das Komitee gegen den Vogelmord den Abschuss der in Ostdeutschland rastenden Zugvögel scharf kritisiert. Wie die Verbände in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, werde zur Zeit im Bundesministerium für Verbraucherschutz der Vorschlag geprüft, die Jagd auf Gänse bei der von Ministerin Künast für 2004 geplanten Reform des Bundesjagdgesetzes komplett abzuschaffen.

"Alle großen Natur und Tierschutzverbände Deutschlands setzen sich im Deutschen Naturschutzring (DNR) dafür ein, daß die Gänsejagd spätestens ab 2005 verboten wird", erklärt dazu Komitee-Sprecher Axel Hirschfeld. Nach Angaben der Tierschützer sind die Bestände einiger Gänsearten mittlerweile stark rückläufig. Außerdem verstoße die in Deutschland praktizierte Jagd gegen internationale Übereinkommen zum Schutz wandernder Tierarten.

Allein im Jagdjahr 2001/02 haben deutsche Jäger nach eigenen Angaben mehr als 33500 Bläss-, Saat und Graugänse per Schrotschuss getötet. "Ein Großteil der Tiere wird in und an Naturschutz- und Vogelschutzgebieten geschossen, die explizit als Rast- und Ruhezonen ausgewiesen worden sind. Ein unglaublicher Skandal!", (Hirschfeld). Dass es den Gänsejägern bei ihrer Jagd vor allem um die Verhütung von Fraßschäden auf den Äckern geht, wollen die Naturschützer nicht glauben. "Die meisten Abschüssen werden in Jagdzeitschriften mittlerweile für viel Geld als "einmalige Jagderlebnisse" angeboten. Da geht es vor allem um den Spaß am Abschuß!", meint Jochen Prinz vom Bund gegen den Missbrauch der Tiere.