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Neue Unterart des höchst bedrohten Tigers entdeckt

Artenvielfalt

Ein amerikanisches Forscherteam hat mit Hilfe von Gentests vermutlich eine neue Tiger-Unterart entdeckt, berichtet der Tierschutzverband WWF. Bisher ging man davon aus, dass die auf der Halbinsel Malaysia lebenden Raubkatzen zu den Indochinesischen Tigern zählen. Nach Ansicht der Wissenschaftler, die 134 Tiere untersuchten, sind die genetischen Unterschiede so groß, dass man von einer eigenen Unterart ausgehen müsse. Der "Malayische Tiger" wäre nach Angaben des WWF die neunte beschriebene Unterart der Raubkatze. Mit dem Kaspischen, dem Java- und dem Bali-Tiger sind im vergangenen Jahrhundert bereits drei Unterarten ausgestorben.

Die Entdeckung muss nun in einem langwierigen wissenschaftlichen Prozess bestätigt werden. Unterdessen ist bereits eine Auseinandersetzung über den zoologischen Namen der Raubkatzen entflammt. Während die US-Forscher mit der Bezeichnung "Panthera tigris jacksoni" dem Tigerschützer Peter Jackson ein Denkmal setzen wollen, fordern malaysische Zoologen mit "Panthera tigris malayensis" einen Namen, der auf den Lebensraum des Tigers verweist.

"Die Beschreibung des Malaysischen Tigers als eigene Unterart erfordert auch einen besseren Schutz der vom Aussterben bedrohten Raubkatze", betont WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. Nach Angaben des WWF lebten in den 1950er Jahren noch etwa 3.000 Tiger in Malaysia, ehe der Bestand in den 80er Jahren dramatisch auf 250 Tiere sank. Erst durch umfassende Schutzmaßnahmen erholte sich die Population auf 600 bis 650 Tiger, die in verstreuten Populationen über die Halbinsel streifen.

Der Tiger gehört zu den zehn im internationalen Handel am stärksten nachgefragten Tier- und Pflanzenarten.