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Schon eine Viertel Million Arbeitsplätze durch Erneuerbare Energien

Investitionen von 25 Milliarden Euro

Während in der Atomindustrie nur rund 30.000 Beschäftigte ihr Auskommen finden, arbeiten bereits fast 250.000 Menschen ("rund 249.000") in der Branche der erneuerbaren Energien Deutschlands. Allein im Bereich der energetischen Nutzung der Biomasse sind mit 96.000 Beschäftigten längst mehr Menschen in Lohn und Brot als in der Atomindustrie. Ebenso toppen die Windbranche mit 84.000 Arbeitsplätzen und die Solarbranche mit 51.000 Arbeitsplätzen die Atomstromer. Das ergibt sich aus den von der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) am 14. März vorgelegten vorläufigen Daten für das Jahr 2007. Insgesamt trugen die erneuerbaren Energien 2007 demnach mit 8,5 Prozent zum gesamten Endenergieverbrauch Deutschlands bei. Das lässt erahnen, welche Beschäftigungseffekte noch möglich sind, wenn Deutschland sich in 20 bis 30 Jahren möglicherweise auf 100 Prozent erneuerbare Energie stützen sollte. Die Investitionen der Erneuerbaren-Energien-Branche stiegen im vergangenen Jahr um 10 Prozent und beliefen sich auf rund 24,6 Milliarden Euro. Noch im Jahr 2000 lag der Gesamtumsatz bei nur rund 7 Milliarden Euro.

Das größte Wachstum der Beschäftigung konnte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr die Solarstromerzeugung mittels Photovoltaik aufweisen, die auf Grund des Ausbaus ihrer Produktionskapazitäten in Deutschland die inländische Wertschöpfung steigern konnte. Einen deutlichen Rückgang der Beschäftigung verzeichnete hingegen der Bereich der Biokraftstoffe - möglicherweise eine Folge der Biokraftstoff-Besteuerung durch die Bundesregierung.

Im Bereich der Wasserkraft betrug die Bruttobeschäftigung 9400 und in der Geothermie waren 4500 Menschen tätig. Die Beschäftigung, die durch die Bereitstellung öffentlicher und privater Mittel in Forschung und Verwaltung hervorgerufen wird, belief sich 2007 auf etwa 4000 Personen und hatte damit einen Anteil von knapp 2 Prozent an der Bruttobeschäftigung.

Allein der Stromerzeugungs-Zuwachs eines Jahres entsprach dem Stromverbrauch Hamburgs

Der Beitrag der erneuerbaren Energien für die Versorgung stieg laut Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik zwischen 2006 und 2007 weiter an. So habe der Anteil an der Stromerzeugung von 11,7 auf 14,2 Prozent zugenommen. Das ist laut Bundesumweltministerium ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Allein der Zuwachs eines Jahres reiche demnach aus, eine Stadt wie Hamburg mit Strom zu versorgen.

Die gesamte Stromerzeugung der Erneuerbaren Energien belief sich im Jahr 2007 auf rund 88 Terawattstunden. Dies entsprach schon über 60 Prozent der Stromerzeugung in den deutschen Atomkraftwerken, die 2007 rund 141 Terawattstunden Strom produzierten.

Im Wärmemarkt wurde 2007 ein Anteil am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme von rund 6,6 Prozent erreicht, gegenüber 5,8 Prozent im Vorjahr. Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Kraftstoffversorgung erhöhte sich auf 6,9 Prozent im Jahr 2007, gegenüber 6,3 Prozent im Vorjahr.

Auch habe der CO2-Ausstoß zwischen 2006 und 2007 um zusätzliche 15 Millionen Tonnen verringert worden. Insgesamt wird der CO2-Effekt durch den Ersatz herkömmlicher Energieträger durch erneuerbare Energien für das Jahr 2007 mit 114 Millionen Tonnen angegeben.

Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verändert die Bundesregierung in diesem Jahr die Rahmenbedingungen für die Branche. Manche befürchten, die Regierung könnte die Förderung des Windenergie-Ausbaus an Land verschlechtern. Ihre Kritik: In der Bundesregierung mache man sich einseitig stark für Off-Shore-Windparks und für Solarkraftwerke in der Hand großer Energiekonzerne ein statt für den weiteren dezentralen Ausbau in der Hand von Bürgern, Landwirten, Betreibergemeinschaften und Kommunen.