Das einzige deutsche Atommüllendlager
Morsleben
Umweltschützer machten wiederholt auf Sicherheitsrisiken im Endlager aufmerksam. Ein Nachweis der Langezeitsicherheit fehle. Im September 1998 wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein Einlagerungsstopp verfügt. Im Mai vergangenen Jahres hob Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) die Weisungen seiner Vorgängerin Angela Merkel (CDU) an das Land zum Weiterbetrieb des Endlagers auf. Sachsen-Anhalts Umweltminister Konrad Keller (SPD) rechnet mit einer endgültigen Schließung von Morsleben in etwa zehn Jahren.
Das Land bereitet ein Planfeststellungsverfahren zur Schließung der Deponie vor. Bis 1998 wurden nach Angaben der Betreiber in 500 Metern Tiefe insgesamt 36.752 Kubikmeter radioaktiver Abfall und 6.621 so genannte Strahlenquellen eingelagert. Die schwach radioaktiven Abfälle wurden in Fässern oder so genannte Betonabschirmbehälter verpackt und in Salzkammern gestapelt. Mittelradioaktive Abfälle wurden über ein Schleusensystem in tiefer gelegene Hohlräume gestürzt. Das frühere Bergwerk hat ein Hohlraumvolumen von zehn Millionen Kubikmetern.