Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Ein unbedachter Klick, schon lesen Fremde alles mit

Spyware macht PCs zu Verrätern

"Diese Software können Sie kostenlos benutzen, wenn Sie sich im Gegenzug mit Werbung aus dem Internet beliefern lassen." Klingt gut, wird aber bedrohlich, wenn das Programm, das angeblich nur die Reklame liefert, nebenbei akribisch alles protokolliert, was der Nutzer am PC macht - womöglich Passwörter mitschreibt - und die Daten ins Web sendet, warnt das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 15/02.

PC-Nutzern steht eine riesige Auswahl an Software zur Verfügung, die sich über Werbeeinblendungen finanziert. Ideal für die Honorierung des Anzeigenvermittlers ist es dann, wenn die Werbesoftware ihm gleich ihren Erfolg beim Anwender mitteilt. Ein seriöser Software-Hersteller informiert den Anwender im Voraus über das Geschäftsmodell. Doch immer mehr Reklameroboter kann man sich wie Computer-Viren "einfangen": Sie reisen im Gepäck kostenloser Downloads mit oder installieren sich direkt durch einen unbedachten Klick auf einer Website.

Nur lästig, aber eher harmlos ist es, wenn ein solches "Trojanisches Pferd" beim Surfen Umwege über Reklame-Webseiten einbaut. Doch es ist viel mehr möglich: Besonders tückische Programme lesen Tastatureingaben mit - Texte von E-Mails oder Passwörter fürs Homebanking - und plaudern diese Daten anschließend aus. "Zum Glück gibt es Hilfsmittel - ähnlich wie gegen Viren -, um dieser Gefahr vorzubeugen oder seinen Rechner von solchen Schädlingen wieder zu befreien", weiß c't-Redakteur Peter Schüler.

In den USA überwachen sogar zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter per Tastaturmitschnitt und regelmäßigen Screenshots, aufgenommen von extra dafür heimlich installierten Programmen. In Deutschland schiebt das Gesetz solchen Praktiken einen Riegel vor. Trotzdem sind auch hier Fälle bekannt geworden, wo Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auf diese Art nachspioniert haben. "Dann hat man kaum technische Möglichkeiten, sich zu schützen", sagt c't-Experte Peter Schüler. "Bei so einem Verdacht hilft fast nur der Vorstoß über den Betriebsrat oder persönliche Intervention beim Arbeitgeber."