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Töpfer fordert eine dezentrale, bezahlbare, erneuerbare Energieversorgung

"Volle Teller haben absolute Priorität"

Der einstige deutsche Umwelt- und "Atomminister" Klaus Töpfer (CDU), zuletzt Direktor des UN-Umweltprogramms, fordert eine dezentrale, bezahlbare, erneuerbare Energieversorgung. Zugleich warnte er, die Bioenergie solle in der Debatte um die Energieversorgung der Zukunft "nicht vorschnell verurteilt werden". Töpfer räumt hierbei der Nahrungsmittelerzeugung Priorität ein: "Es muss unstrittig klar sein, dass im Dreieck von vollen Tellern, vollen Tanks und intakter Natur immer der Teller die absolute Priorität hat. Aber überall dort, wo wir Biomasse haben, die weder die Nahrungsmittelversorgung in Frage stellt noch die Natur zerstört, müssen wir sie energetisch nutzen", so Töpfer, der nun auch die Informationskampagne "deutschland hat unendlich viel energie" als Schirmherr unterstützt.

Die jahrzehntelang praktizierte "3D-Methode – deny, delay, do nothing" habe die Welt in eine dramatische Situation gebracht, die es es nicht erlaube, "frühzeitig einen Ast einer Entwicklungsmöglichkeit abzuschlagen", so Töpfer.

"Die weltweit steigende Nachfrage nach Energie kann nicht durch fossile oder atomare Energieträger befriedigt werden"

Die weltweit steigende Nachfrage nach Energie könne nicht durch fossile oder atomare Energieträger befriedigt werden, da diese für Entwicklungsländer viel zu teuer seien. Hart geht Töpfer mit der Energieverwendung in den Industrieländern ins Gericht: "Im hoch entwickelten Westen werden wir noch eine ganze Zeit die Finanzkraft haben, um die verbliebenen fossilen Energieträger aufzukaufen und hier mit schamlos niedrigen Effizienzquoten zu nutzen", so Töpfer. "Wir werden sicherlich auch Kernenergieanlagen betreiben können. Aber das sind keine Antworten auf die globalen Herausforderungen. Hier muss etwas anderes passieren, sonst geht diese Welt in eine Dauerteilung, die nicht Frieden bringen wird."

"Sonst geht diese Welt in eine Dauerteilung, die nicht Frieden bringen wird"

Einzig die Erneuerbaren Energien seien in der Lage, dezentrale, bezahlbare Energie im globalen Maßstab bereitzustellen. "Armut ist zunächst und vor allem immer Energiearmut", so Töpfer. In Afrika hätten nur knapp zehn Prozent der Bevölkerung Zugang zu moderner Energie, die vor allem aus fossilen Energieträgern gewonnen werde. Das führe zu untragbaren Kosten und Abhängigkeiten. Für diese Länder werde die Frage nach "dezentraler Energieversorgung über heimische, erneuerbare Energien zur entscheidenden Entwicklungsfrage. Und da steht Deutschland als Vorreiter bei Erneuerbaren Energien in der Pflicht, Technologien und Lösungen zu liefern."