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Prognos-Studie verfälscht Zahlen

Kritik der "Allianz pro Mehrweg"

Die Verbände der "Allianz pro Mehrweg" haben scharfe Kritik an dem Prognos-Gutachten geübt. Die Studie unterschlage positive Effekte für den Arbeitsmarkt und bagatellisiert die ökologischen Erfolge des Dosenpfands. Eine Befragung von 95 Betrieben zur tatsächlichen Entwicklung von Umsatz und Arbeitsplätzen seit Einführung des Pfandes sei Prognos seitens der Mehrweg-Allianz zur Verfügung gestellt worden. Allein bei dieser Stichprobe seien nachweislich 1.451 Arbeitsplätze neu geschaffen worden. Tatsächlich zitiere Prognos diese Befragung in seiner Studie verfälscht mit angeblich nur 276 neue Arbeitsplätze im Getränkefachgroßhandel und 170 im Getränkeeinzelhandel.

Zudem verschweige Prognos die Hochrechnung der Mehrweg-Allianz auf alle deutschen Brauereien, Mineralbrunnen sowie Betriebe des Getränkefachgroß- und Getränkeeinzelhandels, die ein Plus von ca. 14.400 Arbeitsplätzen in der Gesamtbranche ausweise. "Prognos stützt seine Aussagen im Wesentlichen auf eine wirklichkeitsfremde Computersimulation und verzichtete auf die Durchführung repräsentativer Marktbefragungen", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e V. (DUH). Außerdem sei das von Prognos gewählte "Input-Output- Modell" wegen der Besonderheit des Pfandsystems ungeeignet, die Wirklichkeit abzubilden. "Konsequenterweise hat Prognos daher auch verzichtet, seine Computersimulation mit der Praxis abzugleichen", so Resch.

Ebenfalls keine Berücksichtigung hätten die massiven Arbeitsmarkteffekte im Einzelhandel im Zusammenhang mit der händischen Leergutrücknahme und Pfandauszahlung gefunden. Obwohl sich der Arbeitsaufwand sehr exakt beziffern lasse, verschweige Prognos die hiermit verbundenen positiven Beschäftigungseffekte. Diese betrügen ca. neun Millionen Arbeitsstunden, was ca. 6.000 Ganztagsstellen entspreche.

Beispiellos sei außerdem, wie Prognos versuche, die ökologischen Effekte klein zu rechnen. Das geschehe, indem diese zum Beispiel in Relation zum gesamten Ausstoß von Klimagasen von 80 Millionen Haushalten, Verkehr, Industrie und sogar Methanausdünstungen von Landwirtschaft und Kläranlagen gesetzt würden. "Fakt ist: die Einsparung von 450.000 Tonnen CO2- Äquivalent ist ein überraschend groß ausgefallener Einzelbeitrag zum Klimaschutz.", so Resch. Verbunden mit der Verringerung der Landschaftsvermüllung und Stärkung des Mehrwegsystems falle die ökologische Bewertung eindeutig positiv aus.

Zur "Allianz pro Mehrweg" gehören Berufsverbände der mittelständischen Privatbrauereien, des Getränkefacheinzelhandels, des Getränkefachgroßhandels sowie die Deutsche Umwelthilfe e. V.