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Sonderermittler stellt Schäden in Millionenhöhe fest

Millionen für "Berater"

Der Ex-Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Ost, Andreas Lindner, soll dem Haus einem Gutachten zufolge einen Schaden von rund 14,8 Millionen Euro zugefügt haben. Für "dürftige Leistungen" von Beratern seien teilweise hohe sechsstellige Summen gezahlt worden, sagte der vom Gesundheitsressort eingesetzte Sonderermittler Hans-Jürgen Ziemann am Dienstag bei der Vorstellung seines Abschlussberichts. Für allein 5,7 Millionen Euro zuzüglich Leasingraten seien 1000 Multimedia-Nachttische bestellt worden, die "absolut keinen Sinn" machten.

Gesundheitssenatorin Karin Röpke sagte, der Bericht Ziemanns und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft legten den Verdacht nahe, dass Lindner seine Funktion dazu genutzt habe, sich persönlich zu bereichern. "Er hat getäuscht, er hat falsch berichtet, Vertrauen missbraucht und seine Befugnisse überschritten", sagte Röpke.

Es werde juristisch geprüft, inwieweit bestehende Verträge noch gekündigt werden können. Der kommissarische Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Ost, Uwe Schmidt, sagte, die Schadensminimierung sei existenziell für das Klinikum. Als Konsequenz aus der Affäre wird laut Röpke nun das "Vier-Augen-Prinzip" auf Geschäftsführer-Ebene eingeführt. Zudem werde die Innenrevision gestärkt.

In der Klinikaffäre ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Lindner und den Ex-Geschäftsführer des Klinikverbundes Gesundheit Nord, Wolfgang Tissen. Lindner soll unter anderen ohne Abstimmung mit dem Aufsichtsrat Verträge in Millionenhöhe mit der Siekertal-Klinik in Rastede abgeschlossen haben, deren Mehrheitseigentümer er selbst ist.