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Elbe hinterlässt Gebäudeschäden und Infektionsgefahr

Deichbruchgefahr in der Prignitz gebannt

Während das Elbhochwasser weiter abfließt werden immer mehr Schäden und Umweltbelastungen in den betroffenen Gebieten sichtbar. In der Elbe in Sachsen wurde ein erhöhter Schwermetallgehalt gemessen, der aber im Rahmen des bei Hochwasser Üblichen liegt. Die Hochwasserschäden allein an Sozialeinrichtungen bezifferte der Freistaat am Donnerstag mit 90 Millionen Euro. Unterdessen ist die Deichbruchgefahr in der Prignitz endgültig gebannt.

Gewässeranalysen in Bad Schandau, Dresden und Meißen ergaben nach Angaben des sächsischen Umweltministeriums eine Schwermetallkonzentration, die erhöht, aber nicht stärker als bei anderen Hochwassern ist. Tests an Wasserflöhen und Mikroorganismen hätten ergeben, dass das Elbwasser nicht giftig sei. Allerdings wurde im Bereich Meißen eine zeitweilig erhöhte Fäkalienkonzentration gemessen. Zudem sei vereinzelt Mineralöl nachgewiesen worden. Dioxine lägen unterhalb der Nachweisgrenze.

Die sächsische Gesundheitsministerin Christine Weber (CDU) warnte vor der Gefahr von Infektionskrankheiten. Dort, wo das Wasser über einen längeren Zeitraum stehe, vermehrten sich die Keime stark. Die Ministerin empfahl eine Auffrischung des Impfschutzes gegen Wundstarrkrampf. Ratten oder Mücken stellten derzeit kein "ernsthaftes Problem" dar. Damit sich die Tiere nicht sprunghaft vermehrten, sei aber eine schnelle Entsorgung von Abfällen und Tierkadavern notwendig.

Das Jahrhunderthochwasser zog nach Webers Worten in Sachsen rund 280 Gebäuden im Sozialbereich in Mitleidenschaft. Allein 110 Kindertagesstätten seien betroffen. Die geschädigten Krankenhäuser arbeiteten wieder weit gehend normal.

In der Prignitz sollte am Abend die Bundeswehr ihren Einsatz beenden. Am Mittag hatte der Elbpegel bei Wittenberge 5,50 Meter betragen. Auf dem Höhepunkt der Flut lag er bei 7,34 Meter.

In den Hochwassergebieten in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bleibt die Bundeswehr trotz sinkender Pegelstände präsent. Bis zum Wochenende sollen 5000 Soldaten in der Region bleiben, wie der Koordinationsstab in Hagenow mitteilte. Sie sollen im Notfall an den Deichen eingreifen können.