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Daumenabdrücke gegen Kinderarbeit

Kinder haben Rechte

Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni startet das Deutsche NROForum Kinderarbeit die „Aktion Daumenabdrücke“: Auf Postkarten sollen „Daumenabdrücke“ zur Unterstützung der Forderungen des Forums gesammelt werden, das für einen Politikwandel eintritt. Es sei höchste Zeit, dass auch die Welthandelsorganisation WTO, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank auf eine Politik verpflichtet würden, die den Kindern diene. In diesem Sinne müsse die Globalisierung politisch gestaltet werden. Es dürfe keine schrankenlose Liberalisierung des Welthandels und des internationalen Finanzsystemes geben, so die Kritik. Allerdings werde ein generelles Verbot von Kinderarbeit keinen Erfolg haben.

Auch das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes fordert zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit Verbraucher und Unternehmen auf, aktiv gegen die Ausbeutung von Kindern vorzugehen. "186 Millionen Kinder werden weltweit ausgebeutet", sagte Barbara Kueppers, terre des hommes- Expertin zu Kinderarbeit. Sie schufteten von morgens bis abends, würden keine Schule kennen und seien der Willkür ihrer Arbeitgeber oft hilflos ausgeliefert. Einige von ihnen stellten Produkte her, die auch hier zu kaufen seien. In Südasien, in arabischen und einigen westafrikanischen Ländern würden Kinder auch verkauft und versklavt: Menschenhändler nutzen die Verelendung von Familien und machen ihre Geschäfte mit Kindern, die vor allem auf Plantagen und in Haushalten gefangen gehalten würden.

„Die Verwirklichung der Rechte des Kindes muss Vorrang für jede nationale und globale Wirtschafts- und Sozialpolitik haben“, so Klaus Heidel, Sprecher des Deutschen NRO-Forums Kinderarbeit. Das Forum lege allerdings Wert auf eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Situation arbeitender Kinder. Es sei nicht hilfreich, undifferenziert ein Verbot von Kinderarbeit zu fordern.

Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in vielen Ländern der Erde könne Kinderarbeit auch nicht einfach ‚abgeschafft’ werden. Erforderlich seien vielmehr differenzierte Maßnahmen und Initiativen, fordert das Forum. Hierzu gehörten zum Beispiel gesetzliche Regelungen für die Arbeit von Kindern und Jugendlichen in fremden Haushalten oder die Unterstützung der Organisationen arbeitender Kinder: Arbeitende Kinder und Jugendliche müssten beteiligt werden, wenn es um die Durchsetzung ihrer Rechte gehe.

Weltweit verrichten rund 171 Millionen Kinder und Jugendliche gefährliche Arbeiten, die die Gesundheit und Entwicklung schädigen. Fast 8,5 Millionen Kinder werden als Sklaven missbraucht, in die Prostitution gezwungen oder als Soldaten zwangsrekrutiert. Weitere 67 Millionen Kinder arbeiten länger, als nach internationalen Bestimmungen erlaubt.