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Viele Jugendliche steuern auf Herzinfarkt zu

Verkalkungen

Immer mehr Jugendliche laufen in Deutschland Gefahr, in ihrem späteren Leben einen Herzinfarkt zu erleiden. Denn Übergewicht, das neben der Nikotin-Abhängigkeit zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen zählt, drohe sich unter Heranwachsenden rasant auszubreiten, so die Deutsche Herzstiftung. Daher sollten sich in Schulen effektive Schutzmaßnahmen etablieren: Der Ernährungsunterricht müsse einen angemesseneren Platz im Lehrplan erhalten. Der Sportunterricht solle einen höheren Stellenwert bekommen. Und auch das Rauchen müsse auf Schulgeländen in allen Bundesländern konsequent verboten werden.

Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 270.000 Menschen einen Herzinfarkt. Verantwortlich sei typischerweise eine Herzkranzgefäß-Verkalkung, die über Jahre fortschreitet und die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels kontinuierlich einschränkt. Zu den Hauptschuldigen einer solchen Gefäß-Verkalkung zähle vor allem die Zigaretten-Abhängigkeit sowie das Übergewicht, in dessen Folge es zu Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und zu der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus komme. Immer häufiger sind solche Risikofaktoren aber nicht nur bei Erwachsenen anzutreffen, sondern auch schon im Kindes- und Jugendalter vorhanden. "11 bis 15 Prozent der Schulanfänger haben heute bereits Übergewicht", so Helmut Gohlke, Chefarzt im Herz-Zentrum Bad Krozingen. Es sei zu befürchten, dass Deutschland dem Trend der USA folge, wo sich der Anteil übergewichtiger Kinder seit den 60er Jahren mehr als verdreifacht habe.

So müssten Schulen noch viel mehr dem Bewegungsmangel entgegenwirken, der immer noch zu den Hauptverursachern von Übergewicht zähle und heutzutage auch schon bei jungen Menschen weit verbreitet sei. "Aus medizinischer Sicht ist die Zahl der wöchentlichen Sportstunden dringend zu erhöhen", meint Gohlke. Allerdings solle der Leistungsgedanke nicht zu sehr im Vordergrund stehen. Vielmehr müsse der Spaß an der Bewegung geweckt werden, damit die sportlichen Aktivitäten auch im Erwachsenenalter über die Schulzeit hinaus fortgeführt würden.