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Ausbau des Elbe-Saale-Kanals unter Kritik

Umweltschutz

Anlässlich der darzeit stattfindenden Elbe-Tagung des Landesverkehrsministeriums in Magdeburg, kritisiert der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Volker Lüderitz den geplanten Ausbau der Elbe-Saale-Kanals. Die Entwicklung der letzten vier Jahrzehnte habe gezeigt, dass die Saale schiffbar sei, dass aber die reale Nachfrage nach Transporten auf dem Wasser dramatisch zurückgehe. Dies hänge vor allem mit dem Strukturwandel der Wirtschaft zusammen. "Der geplante Bau des Saale - Elbe - Kanals wäre die Fortsetzung einer Reihe von Fehlinvestitionen im Lande Sachsen-Anhalt, wo mit dem Flughafen Cochstedt und dem Hafen Halle bereits mehrere, herausragende Beispiele' vorhanden sind", erklärte Lüderitz.

Der BUND forderte daher die Landesregierung auf, die Kanalisierung der Flüsse endgültig aufzugeben, da der Bau des Saalekanals die Kanalisierung der Elbe nach sich ziehen würde- mit allen Konsequenzen für die Umwelt, von der totalen Vernichtung der Auen bis zur Verschärfung der Hochwassergefahren.

Des Weiteren würde ein weiterer Ausbau der Flüsse nicht automatisch zu mehr Schiffstransporten führen, führte Lüderitz aus. Das beste Beispiel sei der Bau des Elbe-Seitenkanals in Niedersachsen. Obwohl die Stahlwerke in Peine-Salzgitter durch diesen Kanal hervorragen an die Wasserstraße nach Hamburg angebunden sind, würden Erze und Stahl weiter in bewährter Weise über die Schiene transportiert.

Auch habe es eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Wasserstraße in alten Bundesländern praktisch nicht gegeben - trotz Kanalisierung aller Flüsse. Die Statistiken bewiesen , dass die Güterschifffahrt keine Wachstumsbranche wie einst im 19. Jahrhundert mehr sei.

Lüderitz bezeichnete den Aubau als Zeit- und Geldverschwendung und darüber hinaus auch Naturzerstörung, sowie rückwärtsgerichtete Infrastrukturpolitik.

Die für den Ausbau vorgesehenen 80 Millionen Euro sollten vor allem für den vorsorgenden und ökologisch verträglichen Hochwasserschutz verwendet werden, fordert Lüderitz abschließend.