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Hilfe für Bürgerkriegsopfer im Kongo dringend erforderlich

Afrika

Eine neue humanitäre Krise schwersten Ausmaßes zeichnet sich im Osten der Demokratischen Republik Kongo ab. "Besonders betroffen von den anhaltenden Kämpfen sind Frauen und Kinder. Immer wieder kommt es zu systematischen Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen im Alter von 3 bis 75 Jahren durch Kämpfer beider Seiten", berichtet WORLD VISION-Programmleiter Jürgen Feldmann, der sich derzeit in Bukavu in der Provinz Südkivu aufhält.

Dort hatten in den vergangenen Wochen wiederholt heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen stattgefunden. "Die Zivilbevölkerung ist diesen Kämpfen hilf- und schutzlos ausgeliefert. Überall, wo gekämpft wurde, hat man uns von schweren Misshandlungen und sexueller Gewalt berichtet", so Feldmann. "Insbesondere die Frauen und Kinder sind stark traumatisiert und benötigen dringend psychologische Hilfe."

Bereits mehr als 30.000 Menschen sind in den vergangenen Tagen vor den Kämpfen in die Nachbarstaaten Burundi und Ruanda geflohen. Viele von ihnen haben durch Plünderungen ihr Hab und Gut verloren. Entlang der Route Minova-Kalehe-Bukavu haben die Kämpfer fast die gesamten Essensvorräte aus den Vorratskammern und von den Feldern geplündert und das Kleinvieh gestohlen. "Dies ist insofern fatal, als die Menschen gerade ihre Ernte eingebracht hatten und ihnen so nicht nur ihr kompletter Essensvorrat an Bohnen und Mais verloren gegangen ist, sondern auch das Saatgut für die nächste Saison", so Feldmann.

Innerhalb der kommenden Wochen wird WORLD VISION zunächst rund 2 000 von den Plünderungen betroffene Familien mit den nötigsten Haushaltsgegenständen versorgen. Darüber hinaus benötigen die Menschen dringend Nahrungsmittel, Saatgut und Werkzeuge sowie psycho-soziale Betreuung. Erst im Juli 2003 war der rund fünfjährige Bürgerkrieg in Kongo mit der Einsetzung einer Übergangsregierung zu Ende gegangen. Im Osten des Landes kommt es aber immer wieder zu neuer Gewalt. WORLD VISION ist seit 1994 im Osten der Demokratischen Republik tätig. Derzeit unterhält die Organisation Hilfsprogramme in Goma, Beni und Süd-Ituri sowie nördlich von Bukavu.

WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 170 Projekte werden momentan in 45 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.