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Bundeswehr bewertet die fehlende Lust am Militär

Bundeswehr-Report

Viele Schüler in Deutschland haben kein Interesse am Militär sowie an sicherheitspolitischen Themen und bezeichnen die Bundeswehr schon mal als "Militärmuseum". Das sind zwei der Eindrücke, die im Jahresbericht 2004 der Bundeswehr-Jugendoffiziere wiedergegeben werden. Die Hauptinteressen der Jugendlichen liegen nach Aussage des Berichts fast ausschließlich im persönlichen Bereich. Schwerpunkte seien die "Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz und die individuelle Selbstverwirklichung". Die jungen Menschen sähen den Staat als "Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung" an, kritisieren die Offiziere.

Bei den Schülern herrsche die Meinung vor, als Individuum kaum etwas ändern zu können. Das führe bei vielen von ihnen zu Resignation und Desinteresse am politischen Geschehen. Die Schüler führten ins Feld, "dass die persönliche Zukunft den Politikern wichtiger ist als die von Bevölkerung und Gesellschaft". Politik sei etwas, "was die da oben machen, was eh nicht funktioniert und wobei sich die Politiker auf Kosten des kleinen Mannes die Taschen voll machen".

Die Wehrpflicht gilt bei den meisten Schülern nach Darstellung der Jugendoffiziere als "tot und fast jeder hofft, um den lästigen Dienst, auch den Zivildienst, herumzukommen". Die männlichen Schüler ließen klar erkennen, dass sie nicht daran dächten, "sich persönlich einzubringen", schreiben die Offziere. Potenzielle Freiwillige suchen in einer Beschäftigung bei den Streitkräften den sicheren Arbeitsplatz.

Die Bundeswehr sei für einen Großteil der Jugendlichen eine Armee im Einsatz. Eine persönliche Beteiligung an Auslandseinsätzen sei jedoch "undenkbar". Alle "Pflichten und Lasten", die der Staat seinen Bürgern aufbürde, würden "als Zumutung betrachtet". Einer der Offiziere berichtet: "Auch wenn die Jugendlichen nicht immer wissen, was sie wollen, wissen sie ganz genau, was sie nicht wollen".

NATO ein "Kriegsbündnis"

Die NATO erleidet nach Darstellung in dem Report einen "andauernden Imageverlust" bei den Schülern, "weil sie davon ausgehen, dass das Bündnis ein von den USA dominiertes Kriegsbündnis ist". Die NATO werde als "verlängerter Arm der USA" angesehen. Einer der Jugendoffiziere wurde gefragt: "Warum hat die NATO den Irak überfallen?"

Ein großer Teil der Schüler sei der Meinung, dass von Amerika aus bestimmt wird, was Europa- und weltweit zu geschehen habe. Vielfach seien die Vereinigten Staaten als die "Hauptbedrohung der Zukunft" genannt worden. Die USA würden "nicht als Opfer des internationalen Terrorismus angesehen, sondern als dessen Verursacher angeklagt".

Manche Lehrer zweifeln an offizieller Version zum 11. September 2001

Sogar Lehrer an Gymnasien hätten vor ihrer Klasse geäußert, "dass die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA durchaus von der US-Regierung selbst initiiert sein könnten, um sich so die Legitimation für die Sicherung der Ölquellen im Mittleren Osten zu schaffen".

Die Jugendoffiziere werden schon lange als die "zentralen Vermittler deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik" an den allgemeinbildenden Schulen, aber auch an Universitäten und anderen Einrichtungen sowie Jugendverbänden eingesetzt. Sie haben im vergangenen Jahr mit 156.000 Schülern und Schülerinnen diskutiert.