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Dr. Thomas Müller - Kriminalpsychologie und Workplace Violence

Gierige Bestie

Workplace Violence - Dr. Thomas Müller, der ProfilerDr. Thomas Müller ist als Kriminalpsychologe im Bereich des Profiling weltbekannt, seine Prognosen haben sich als fast unfehlbar erwiesen. Thomas Müller war einer der fähigsten Schüler des FBI – sein Mentor war Robert Ressler persönlich - bevor er selbst zum Ausbilder im Bereich der Kriminalistik wurde.

Der Profiler

Er unterhielt sich mit Vergewaltigern, Mördern und Serienmördern und analysierte ihre Verbrechen. Aus Filmen wie beispielsweise „Urteil Mord – Spurensuche hinter Gittern“ und „Die Maske des Bösen – Sexualstraftätern auf der Spur“ von Gunther Scholz, sowie zahlreichen Dokumentationen, ist er der Weltbevölkerung ein Begriff. Für Fachleute ist er eine Kapazität – nein – eher eine Koryphäe. Nicht nur die Kripo setzt ihn in besonders schwierigen Fällen ein, seine Kenntnisse sind auch in der Wirtschaft von unschätzbarem Wert.

Der Bestsellerautor

Dr. Thomas Müller ist als Bestsellerautor mit dem Titel „Bestie Mensch“ populär geworden, auch das Buch „Gierige Bestie“ eröffnete Perspektiven, mit denen sich bislang kaum jemand so fachkundig auseinandergesetzt hat. Seine umfassende Menschenkenntnis, die Fähigkeit, Charaktere und Handlungsmuster zu deuten, zeigt sich auch in seiner Beschäftigung mit dem Phänomen des „Workplace Violence“ – einem durch Stress, Mobbing und Unzufriedenheit verursachtem Problem.

Dr. Müller, Sie schildern in Ihrem Buch „Gierige Bestie“ einen Fall von „Workplace Violence“. Ist es möglich, dass dieses Phänomen in der Wirtschaftskrise an Bedeutung gewinnt?

Destruktives Verhalten am Arbeitsplatz hängt mit drei Faktoren zusammen: Länger anhaltender Stress bei der Arbeitsbewältigung, eine persönliche, private Belastungssituation wie etwa ein Todesfall, eine Scheidung, finanzielle Probleme oder eine Krankheit innerhalb der Familie und sehr wichtig, drittens: die fehlende Identifizierung mit dem Arbeitgeber, dem Produkt, der Firma. Ich denke es ist nicht die Frage Wirtschaftskrise ja oder nein, sondern mehr eine Frage: Wie geht der Arbeitgeber mit der Krise um, können die Arbeitnehmer ihren Vorgesetzten noch „folgen“, haben sie Vertrauen in deren Entscheidungen und Strategien um die schwierige Situation zu meistern.

Bedenken wir: Wir werden nicht weise, indem wir ständig Erfolg haben, wir werden weise, indem wir lernen am Misserfolg zu wachsen. Daher – da bin ich mir sicher – Institutionen, welche Belastungsproben in der Vergangenheit bereits bewältigt haben, haben auch aus Ihren Fehlern gelernt und werden jetzt sicher weniger Fälle von „ Arbeitsplatzkriminalität haben als außerhalb der Krise.

Dr. Müller, haben Sie eine Empfehlung für Arbeitgeber und auch für Arbeitnehmer, wie sie vorbeugend handeln können, um "Workplace Violence" im Vorfeld zu verhindern bzw. präventiv handeln können?

Da wir davon ausgehen können, dass ein Zusammenhang zwischen länger dauernder Stresssituation, der fehlenden Identifizierung sowie einer privaten Problemstellung und der Wahrscheinlichkeit von destruktivem Verhalten am Arbeitsplatz besteht, stellt sich natürlich die Frage, in welchem Bereich ein Arbeitnehmer am ehesten präventiven Einfluss nehmen kann. Mögen auch alle schnellen und teils schlecht kommunizierten Veränderungen, Zusammenlegungen, Fusionierungen bzw. Übernahmen inhaltlich Sinn ergeben und auch Synergien freisetzen, so sollten sie doch so durchgeführt werden, dass sich der Einzelne im Unternehmen, in der Arbeit, am Arbeitsplatz bzw. im Produkt wiederfindet.

Eine starke Identifizierung mit dem Unternehmen ist psychologisch gesehen die beste Prävention gegen destruktives Verhalten am Arbeitsplatz.

Ein abschließender Exkurs zu einem verwandten Thema: Was halten Sie von dem Problem des Cyber-Mobbings?

Die technische Form der Kommunikation mag zweifelsfrei Ihre Vorteile aufweisen: Geschwindigkeit, Unabhängigkeit des Empfängers oder der Entfernung der Kommunizierenden oder natürlich auch der geographischen Distanzen – aber diese spezielle Form der Kommunikation und des Austausches hat gravierende Nachteile: Ihre Emotionslosigkeit und potentielle Möglichkeit der Täuschung und Tarnung.

Niemand kann sich besser verstecken als hinter ein paar Zeichen und Zahlen im Netz. Ein Beispiel: Als konservativer und stets auf die persönliche Form der Kommunikation bedachter Kriminalpsychologe verzichte ich gerne auf alle elektronischen „Freundschaftsplattformen“. Trotzdem existiert eine offizielle „Facebook – Seite“ von Dr. Thomas Müller, mit meinem Konterfei, meinem Lebenslauf und hunderten eingetragenen „Freunden“ – nur ich selbst habe diese Seite weder angelegt, noch eine einzige Eintragung geschrieben. Eine spezielle Version von Täuschung und Betrug, denn wer immer sich als „ Thomas Müller“ ausgibt, lebt in einer virtuellen Welt und kann sie niemals verlassen, denn dann würde ja sein Schwindel auffallen. Es gibt viele Menschen die hier kommunizieren, aber sie werden täglich belogen. Die Gefahr der Anonymität zeigt sich ja gerade auch beim Cyber-Mobbing. Menschen fühlen sich zunächst sicher und geben daher unter Umständen zu leichtfertig Daten, Informationen, Photos und persönliche Details bekannt. Sind diese einmal veröffentlicht, ist der Weg zur Möglichkeit des „destruktiven „ Missbrauchs geebnet. Die elektronische Welt ist ein Hilfsmittel, aber kein Ersatz für die persönliche, direkte und ehrliche Form der Kommunikation.

Herr Dr. Müller, ich bedanke mich für das Gespräch.

Mit Dr. Thomas Müller sprach Petra Klages. Petra Klages schreibt erfolgreich Bücher. Eines Brieffreundschaft mit einem Serienmörder wurde hier bei ngo vorgestellt. Weitere Kommentare zu diesem Sachbuch finden sie unter: