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Studium: Mehr Studenten und zu hohe Mieten

Aktionswoche gegen Wohnungsnot

Der Ausbau von Studienplätzen zieht auch den Ausbau von mehr bezahlbarem Wohnraum nach sich- ach ja?! Was für die Einen eine logische Schlussfolgerung ist, ist für die Anderen keine Sorgenfalte wert. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die überall erwähnten „doppelten Abiturjahrgänge“ ihren Weg in die Hochschulen gefunden haben. Bilder von überfüllten Hörsälen oder langen Schlangen an der Mensa gehen durch die Medien. Die Frage, wo diese Menschen wohnen (sollen), hat bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort erhalten und erst recht keine Lösungen hervorgebracht. Die Realisierung des mangelnden Wohnraums als ernst zunehmendes Problem hat zu spät und mit zu schwachen Interventionen statt gefunden. Lena Oerder vom Bündnis „Studis gegen hohe Mieten- Köln“ verdeutlicht: „Das Kölner Studierendenwerk hat dieses Semester über 10 000 Anfragen auf einen Wohnheimplatz erhalten, bei derzeit lediglich 4700 Plätzen ist die Differenz enorm. Neue Wohnheime, wie das in Ehrenfeld, sind dabei aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Studierende schlafen in Hostels, bei Freund*innen oder pendeln jeden Tag bis zu 6 Stunden an die Hochschule. Insgesamt muss es in Köln mehr sozialen Wohnraum geben. Das Studierendenwerk und Wohnbaugenossenschaften dürfen nicht durch lukrativere Investor*innen verdrängt werden.

Laut der 20. Sozialerhebung des deutschen Studierendenwerks bezahlt jeder Studierende in Köln rund 350€, die Wohnungspauschale für Bafög- Empfänger*innen beträgt dagegen gerade mal 224€. Eine Wohnung oder ein WG- Zimmer in dieser Preisklasse zu finden ist in Köln fast ein Lottogewinn. „Eine unserer Forderungen ist daher auch eine Mietpreisbremse bei Altverträgen und keine Mieterhöhung wegen Neuvermietung. Wohnraum muss nicht nur vorhanden, sondern auch bezahlbar sein“ so Julia Haas vom Bündnis.

Die Studierendenwerke müssen durch ein Bund- Länder Programm unterstützt und Zuschüsse nicht gestrichen, sondern erhöht werden. Eine Notschlafstelle für wohnungslose Studierende, gerade zu Anfang des Semesters sollte nicht nur auf den Schultern des AStA´s Köln liegen, sondern in der Verantwortung von Studierendenwerk, Bund und Ländern stehen. „Um auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen und Druck gegenüber dem Kölner Studierendwerk, der Stadt und vor allem auch Bund und Ländern ausüben zu können findet auch in Köln vom 4.-8. November die bundesweite Aktionswoche „Studis gegen Wohnungsnot“ statt“ teilt Simon Eberhardt als Vertreter des Kölner Bündnis mit.