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Aktionstag von terre des hommes

Mehr als 100 Millionen Kinder leben weltweit auf der Strasse

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Mit einem Aktionstag möchte das Kinderhilfswerk terre des hommes am 20. November in Deutschland auf die Situation der Straßenkinder aufmerksam machen. Mehr als 100 Millionen Kinder lebten weltweit auf der Strasse. Seit den 80er Jahren ist ihre Zahl ständig gestiegen - und ihre Lebensbedingungen haben sich verschlechtert, berichtet terre des hommes. Die Kinder arbeiteten und bettelten für ihre Mahlzeiten. Sie nächtigten am Rande von Müllhalden, auf Bahnhoefen, unter Brücken, nähmen Drogen als Ersatz für fehlende Wärme und Geborgenheit. "Es sind Jungen und Mädchen, die keine Familie mehr haben oder weggelaufen sind, weil alkoholkranke Eltern sie prügeln, es ihnen an Essen und Zuwendung fehlt", so die Einschätzung von terre des hommes.


In Bolivien unterstützt terre des hommes zum Beispiel das Projekt "Oqharikuna", damit junge Mädchen und Mütter auf den Strassen von La Paz eine Chance haben, den Teufelskreis zu durchbrechen. In Bombay erhalten Strassenkinder Unterricht auf Bahnhöfen. Auch in Afghanistan, Kambodscha, Indonesien, Mosambik und Suedafrika führt terre des hommes Hilfsprojekte für Strassenkinder durch.

Die Aktion am Tag der Kinderrechte am 20. November steht unter dem Motto "Strassenkind für einen Tag". In ganz Deutschland werden 500 Kinder auf der Strasse diejenigen Tätigkeiten verrichten, die Strassenkindern weltweit das Überleben sichern: Sie putzen Schuhe, waschen Autoscheiben und packen Einkaufstüten. Ziel der Aktion ist es, auf die Situation der Strassenkinder aufmerksam zu machen und Geld für Hilfsprojekte zu sammeln. Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet.

Mehrere Tausend Straßenkinder in Deutschland

Hamburg und Berlin

Das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) sieht Straßenkinder als zunehmendes Problem in Deutschland. Geschäftsführer Peter Mucke sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" unter Verweis auf das Bundesfamilienministerium in Deutschland gebe es bis zu 7000 Straßenkinder. Seit gut zehn Jahren sei deren Zahl deutlich gewachsen, speziell in den größeren Städten wie Hamburg und Berlin.

In Hamburg etwa könne man Kinder sehen, die sich den ganzen Tag über auf der Straße aufhielten, aber teilweise auch nachts auf der Straße lebten, sagte Mucke. Als eine der Ursachen nannte Mucke die wachsende Schere zwischen Armut und Reichtum in Deutschland. Zudem gebe es Anzeichen dafür, dass die familiären Bindungen und die Stabilität des familiären Umfelds zurückgegangen sind.

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