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Medikamente Notizen

Bilanz - Mehr Gentechnik-Medikamente

Unter den insgesamt 27 im Jahr 2000 in Deutschland neu zugelassenen Wirkstoffen befinden sich auch vier gentechnisch hergestellte Arzneimittel. Das teilte der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) am Montag auf seiner Pressekonferenz "Statistics 2001" mit. Unter den betreffenden Medikamenten befinden sich ein Wachstumshormon zur Wundbehandlung, ein humanisierter Antikörper zur Behandlung von Krebskrankheiten, ein Fusionsprotein gegen chronische Arthritis sowie ein Humaninsulin.

"Der Marktanteil gentechnisch hergestellter Arzneimittel hat sich damit im Jahr 2000 deutlich erhöht", bilanzierte die Hauptgeschäftsführerin des VFA, Cornelia Yzer. Die forschenden Arzneimittelhersteller steigerten hier ihre Umsätze um 27,9 Prozent auf 3,3 Mrd. Mark. Gleichzeitig stiegen die Investitionen in die Entwicklung der Gentechnik um 25,5 Prozent. Darüber hinaus hat sich die Zahl der deutschen Patentanmeldungen mit biotechnischem Bezug von 1997 bis 2000 von 96 auf 183 nahezu verdoppelt.

Medikamente

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hält an ihrem Vorschlag zur Verschreibung von Wirkstoffen statt bestimmter Medikamente fest. Patienten müssten akzeptieren, dass die Krankenkassen bei Arzneimitteln mit gleichen Wirkstoffen "in bestimmten Fällen" nur die kostengünstige Alternative bezahlen. Schmidt forderte die Ärzte auf, die Bürger darüber aufzuklären, dass "nicht der Name des Medikaments zählt, sondern der Wirkstoff".

Für die Einführung des umstrittenen Arzneimittelpasses kündigte Schmidt eine "enge Abstimmung" mit Datenschutzbeauftragten an. Datenschützer sprachen sich bisher überwiegend gegen den Pass aus. Der Gesundheitsschutz dürfe nicht zu Lasten des Datenschutzes gehen, aber auch nicht umgekehrt, betonte Schmidt. Der Arzneimittelpass, der Auskünfte über bisher verordnete Medikamente enthält, sei eine "wichtige Orientierungshilfe" für die Ärzte und diene der Sicherheit der Patienten, sagte die Ministerin.

Am 20-09-2001

Prozess um Bayer-Medikamente

Deutsche Patienten, die durch die Einnahme des Medikaments Lipobay der Firma Bayer geschädigt wurden und sich US-Sammelklagen angeschlossen haben, laufen Gefahr, auf den Kosten des Verfahrens sitzen zu bleiben. Darauf weist der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) zusammen mit der Selbsthilfegruppe Lipobay am Freitag hin. Gemeinsam forderten die Organisationen deshalb die Bundesregierung auf, Patientenrechte und Patienteninformation in Deutschland auszubauen. Bei dem Verfahren handle es sich nach Angaben der vzbv um rund 6000 Betroffenen, die sich der Sammelklagen angeschlossen hätten.

Da die Patienten im Vorfeld nicht über ein anderes Verfahren zur Kostenbeteiligung belehrt worden seien, sei die Mehrzahl der Kläger davon ausgegangen, dass Kosten lediglich im Erfolgsfall, also bei einer gerichtlichen oder außergerichtlichen Einigung, anfallen und dann vom Schadensersatz abgezogen würden. Die Verfahren zögen sich dagegen häufig über viele Jahre hin, wobei Kosten, die durch Reisen der Patienten in die USA zu Gerichtsterminen bzw. ärztliche Untersuchungen nicht erstattet würden. werden zum einen teilweise notwendig, die nicht erstattet werden.

Am 01-11-2002

Gesundheitswesen

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat sich mit den Koalitionsfraktionen auf die künftige Höhe der Zuzahlungen für Medikamente geeinigt. Demnach sollen Patienten mit Inkrafttreten der Gesundheitsreform zu Beginn nächsten Jahres für eine kleine Packung vier, für eine mittlere sechs und für eine große Packung acht Euro aus eigener Tasche bezahlen, sagte Schmidt am Freitag in Berlin.

Versicherte, die in spezielle Hausarztprogramme oder Programme für chronisch Kranke eingeschrieben sind, zahlen jedoch nur zwei, drei oder vier Euro. Sozialhilfeempfänger sollen generell nur einen Euro zuzahlen. Derzeit müssen die Versicherten je nach Packungsgröße zwischen vier und fünf Euro zuzahlen. Darüber hinaus ist in dem Gesetzentwurf vorgesehen, die Eigenbeteiligung im Krankenhaus von neun auf zwölf Euro pro Tag heraufzusetzen. Das Sterbegeld soll ganz wegfallen. Es beträgt zurzeit noch 525 Euro.

Schmidt sagte, sie wolle ihr Paket zur Gesundheitsreform "als Ganzes" mit der Union beraten. Sie hoffe auf eine schnelle Einigung nach der ersten Lesung im Bundestag, fügte die Ministerin hinzu. Schmidt verteidigte zugleich die geplante Erhöhung der Tabaksteuer um einen Euro pro Schachtel als wichtiges Lenkungsmittel, um gerade junge Menschen vom Rauchen abzuhalten. Eine Erhöhung der Steuer auf Alkohol sei aber nicht geplant.

Am 09-05-2003

Humanitäre Hilfe

Am Dienstag ist eine dreiköpfige Delegation der Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) in den Irak aufgebrochen. Die Ärzte und Ärztinnen bringen dringend benötigte Medikamente in die Kinderkliniken in Bagdad, darunter Antibiotika, Schmerzmittel, fiebersenkende Arzneien und Beruhigungsmittel, berichtet die Organisation. Neben der Begleitung des Medikamententransportes diene die Reise dazu, die Situation in den Kinderkliniken vor Ort zu untersuchen und die medizinischen Hauptbedürfnisse zu recherchieren, so dass anschließend zielgenaue Hilfstransporte organisiert werden könnten.

Wegen der chaotischen Verhältnisse im Irak habe die eigentlich für vergangene Woche geplante Reise aus Sicherheitsgründen verschoben werden müssen. Die mitgereisten Ärzte Prof. Ulrich Gottstein (Internist), Dr. Angelika Claußen (Psychiaterin) und Dr. Zuhair Khallak (Kinderarzt) seien schon mehrfach in der Vergangenheit im Irak gewesen und wollen auch in Zukunft ihre Kontakte zu den Bagdader Ärzten aufrecht erhalten.

Am 14-05-2003

Medikamente per Post

Durch den Ausfall seines Computersystems lieferte der kalifornische Versandhändler Kaiser Permanente an 4.700 Patienten falsche Arzneimittel aus. Darauf weist die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hin. Manche Patienten erhielten sogar Lieferungen mit korrekten Packungsbeschriftungen, die aber letztlich doch die falschen Medikationen enthielten.

Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA, dazu: "Dieser Vorfall belegt erneut, dass der Versand von Arzneimitteln von Faktoren abhängig ist, die in ihrer Vielzahl nicht zu kontrollieren sind. Ohne kontrollierte Abgabe ist Arzneimittelsicherheit aber unmöglich."

Friese weist darauf hin, dass die deutschen Apotheker mit der Hausapotheke und dem Home-Service ein zukunftsfähiges Modell entwickelt haben. "Arzneimittel werden von pharmazeutischem Personal nach Hause gebracht; die Patienten werden zum Umgang mit ihren Arznei- und Hilfsmitteln geschult. Damit bleibt die hohe Arzneimittelsicherheit gewährleistet und die Krankenkassen sparen Geld." Friese erwartet, dass die Regierung ihre Pläne zur Einführung des Versandhandels angesichts dieser Vorteile aufgibt. "Ansonsten nimmt sie die Gesundheitsgefährdung ihrer Bürger mutwillig in Kauf."

Am 01-07-2003

Eingespart

Die Ausgaben für Medikamente sinken weiter. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, lagen die Ausgaben im April nach ersten vorliegenden Zahlen aus Baden-Württemberg um rund 15 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Damit habe sich der Trend des ersten Quartals im April fortgesetzt. Im ersten Quartal waren die Ausgaben um mehr als 900 Millionen Euro gesunken.

Im Gegensatz zu den Spitzenverbänden der Krankenkassen rechnet daher das Bundesgesundheitsministerium mit einer weiteren kräftigen Reduzierung der Arzneimittelausgaben im Jahresverlauf. Nach Angaben eines Sprechers sind die baden-württembergischen Zahlen in der Regel auf das Bundesgebiet übertragbar.

In den ersten vier Monaten seit Inkrafttreten der Gesundheitsreform seien die Ausgaben für Tabletten und Salben damit um etwa 1,2 Milliarden Euro gesunken. Auch der Apothekenverband habe sinkende Arzneimittelausgaben bestätigt.

Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen hatten hingegen zu Wochenbeginn darauf verwiesen, dass ungeachtet der massiven gesetzlichen Eingriffe die Ausgaben für Medikamente "in einem rasanten Aufwärtstrend" lägen. Die erhofften Einspareffekte seien daher zweifelhaft. Zwar bestätigten die Krankenkassen die Rückgänge in den ersten drei Monaten, doch seien diese auf Vorzieheffekte im Dezember 2003 zurückzuführen. Schon im März hätten die Arzneimittelausgaben nur noch um 1,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres gelegen.

Am 07-05-2004

Stadtortbedingungen

Neue Medikamente aus dem Bereich der Biotechnologie sollen in Zukunft schneller für die Behandlung von Patienten zugelassen werden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat der Pharmabranche am Montag ein vereinfachtes Zulassungsverfahren in Aussicht gestellt. Zwar dürften die Anforderungen an neue Medikamente im Interesse der Patienten nicht gelockert werden, allerdings müsse das Zulassungsverfahren effektiver und schneller werden, meint Schmidt.

Mit einem Aktionsplan will die Ministerin vor allem zwei Bereiche stärken: Beim "Tissue Engineering" handelt es sich um die Nachzüchtung von Gewebe für Haut- und Knochenimplantationen, bei der "Individualisierte Arzneimitteltherapie" soll die Wirkung von Medikamenten besser auf einzelne Patienten abgestimmt werden - etwa in der Krebstherapie.

Die Gesundheitsministerin reagierte mit ihren Zusagen auf den zweiten Bericht der so genannten "Task Force Pharma", die seit 2003 Vorschläge unterbreitet, um die Stadtortbedingungen für Pharmaunternehmen in Deutschland zu verbessern.

Am 22-08-2005

Lebensgewohnheiten

Die Krankenkassen sollten nach einem Vorschlag von Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe künftig die Medikamentenkosten für jene Versicherten nicht mehr übernehmen, "die ihre Krankheit durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten in den Griff bekommen könnten". Manche Patienten schluckten aus Bequemlichkeit zum Beispiel Pillen gegen Blutdruck statt ihr Leben umzustellen, sagte Hoppe der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das betreffe etwa Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Tabak oder autogenes Training.

Die "Medikamentengläubigkeit" sei in Deutschland stärker ausgeprägt als anderswo. Die Kostenübernahme von Medikamenten durch die Kassen für Patienten, die sich sozusagen selber helfen könnten, sei aber nicht gerechtfertigt, meint Hoppe. Denn das sei "originäre Eigenverantwortung".

Voraussetzung dafür, dass solche Patienten ganz oder überwiegend ihre Arzneien selber bezahlen müssten, sei aber eine ausführliche Beratung, Information und Aufklärung durch den Arzt, so Hoppe. Dabei müsse die Gesundheitsberatung deutlich besser honoriert werden, damit sich Erfolg einstelle. "Das rechnet sich auch für die Kassen, weil die Patienten dann gesünder werden und weniger Arzneien benötigen", meint der Ärztepräsident.

Am 05-09-2005