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Ruanda, eine Gesellschaft auf dem Weg in den Wohlstand

Ruanda ist ein Land mit reichen natürlichen Vorkommen

Der Wohlstand zieht ein in RuandaGeladen hat im Juni 2013 der „Afrika Verein der Deutschen Wirtschaft“, die „Deutsche Industrie und Handelskammer“ und die Ruandische Botschaft. Thema der Podiumsdiskussion ist der Bergbau in Ruanda. Den geladenen ca. 50 Teilnehmern aus Politik (u.a. Günter Nooke, persönlicher Berater der Kanzlerin in Afrikafragen), Wirtschaft und Wissenschaft, werden die Investitionsmöglichkeiten in die ruandische Minenindustrie erklärt. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass Ruanda sehr wohl über beträchtliche Mineralien- und Erzvorkommen verfügt. Der eigens aus Ruanda angereiste Vertreter des zuständigen Ministeriums erläutert, dass schon in der Kolonialzeit unter den Belgiern Bodenschatzkarten angefertigt wurden, die das Potential der reichhaltig vorhandenen Bodenschätze aufzeigen. Noch 1969 war der Exportanteil von Erzen und anderen Bergbauprodukten in Ruanda bei über 42% heute befindet sich der Anteil bei 32% Coltan und weitere seltene Erden – Ruanda ist ein Land mit reichen natürlichen Vorkommen. Wie sich ein kleines Land gegen die Vorwürfe des Handels mit Konfliktmineralien und Bluterzen wehrt!

Vertreter aus Politik und Wissenschaft analysieren die Lage

Auf dem Podium sitzen neben Dr. Michael Biryabarema (Vertreter des ruandischen Minenministeriums), I.E. Christine Nkulikiyinka (Botschafterin von Ruanda in Deutschland) die Wissenschaftlerin Gudrun Franken aus Hannover (Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe BGR) und der Dipl. Geochemiker Dr. Andreas Barth aus Freiberg.

Die Wirtschaft in Ruanda floriert

Einig sind sich die Diskutanten, dass Ruanda heute ausschließlich in dem Land selbst geförderte Erze und Mineralien exportiert. 20.000 Menschen leben dabei von dieser Schlüsselindustrie, so Dr. Biryabarema. Dem Vorwurf, seltene Erden aus dem Gebiet des Kongo in den Umlauf zu bringen, entgegnet Biryabarema, dass alle Exporte mit den anerkannten internationalen Zertifikaten ausgestattet sind (Dodd Frank, ITRI-Programm, CTC). Dr. Andreas Barth hat für Ruanda mit seinem Team eine geologische Kartierung vorgenommen, die zahlreiche förderungswürdige Vorkommen für seltene Erden und andere Erze aufzeigt. Die Botschafterin von Ruanda I.E. Christine Nkulikiyinka ruft die deutsche Wirtschaft auf, die Chancen für Ihre Unternehmen in Ruanda zu realisieren und verweist auf das jährliche Wirtschaftswachstum von über 8%. Siegel belegen die ethisch saubere Förderung von Erzen und Mineralien im Gegensatz zu sogenannten Bluterzen im Kongo

Als Expertin für Zertifizierungsfragen und Herkunftsnachweise erläutert Dr. Gudrun Franken, wie sie mit dem BGR die Herkunft der geförderten Erze und Mineralien sicher analysiert.

Gegenüber seinen Nachbarn hat Ruanda damit einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Bei den Erzen und Mineralien mit akzeptiertem Herkunftsnachweis fällt die internationale Vermarktung wesentlich leichter. Denn im Gegenteil zu den Rohstoffen des Kongo insbesondere zu den aus dem umkämpften Ostkongo, klebt an den ruandischen Exporten kein Blut. Diese Transparenz hat allerdings auch ihre negative Seite.

Problem der Zertifikateindustrie

Um die saubere, konfliktfreie Förderung von Zinn, Tantal, oder auch Tungsten zu belegen, existiert eine Vielzahl von Zertifikaten auf der Welt. Statt ein gemeinsames Siegel zu entwerfen, entwickelt jeder Absatzmarkt ein eigenes. Da alle Absatzmärkte bedient werden sollen, müssen auch alle Siegel zertifiziert werden. Eine eigene „Siegel-Industrie“ lebt von den Zertifikaten.

In der Europäischen Union befindet sich das nächste Zertifizierungssiegel kurz vor dem Beschluss. Auch die europäischen Zertifizierungsanstalten, wie TÜV und Co werden sich dann über neue Aufträge freuen dürfen. Die vielen Millionen US-Dollar wären bei den kleinen Produzenten sicherlich besser aufgehoben, als bei internationalen Ratingagenturen.

Erlöse aus dem Bergbau sollen mittelfristig von heute 136 Mio USD auf 400 Mio USD verdreifacht werden

Derzeit liegen die Erlöse der Bergbauexporte bei 136,3 Mio USD (2012). Um diese Summe auf über 400 Mio USD zu erhöhen seien noch zahlreiche Investitionen nötig. Für die Realisierung der Investitionen wird gerade gegenüber der Nordhalbkugel mit entsprechenden Renditen geworben.

Ein zweiter nicht minder wichtiger Punkt ist die Steigerung der Effizienz. Die heute genutzten Förder- und Verarbeitungsmethoden führen dazu, dass die in den Erzen enthaltenen Mineralien teilweise zu weniger als 50% extrahiert werden. Investoren müssten also noch nicht einmal die Förderung erhöhen, sondern lediglich die Verarbeitungstechnik modernisieren. Europäische Technik und vor allem europäisches Know How sind in Ruanda gefragter denn je. Auch die Deutsche Universitäten genießen in Ruanda den allerbesten Ruf. Den anwesenden Wissenschaftlern wurde der Bedarf an Expertise und der Wunsch nach Kooperationen mitgeteilt. Insbesondere die umweltverträgliche Ausbeutung der Bodenschätze verlange nach gut ausgebildeten Fachleuten.

Ruanda, eine Gesellschaft auf dem Weg in den Wohlstand

Ruanda macht sich fit für sein ambitioniertes Ziel, innerhalb der nächsten Dekade eine leistungsfähige Mittelschicht aufzubauen. Internationale Investoren entdecken Ruanda als ihren Standort für Ost- und Zentralafrika. Ein hervorragender Standort, der mit einer Renditeperspektive lockt, die die meisten anderen Märkte der Welt nicht mehr bieten können; mit einer Sicherheitslage, die die Nachbarstaaten vor Neid erblassen lässt und einem Korruptionsindex, der sich auf nordeuropäischem Niveau befindet.

Lars Person