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Lebensversicherung Test: Öko-Test zerpflückt Lebensversicherung

Lebensversicherung vs. Bundesanleihe

Lebensversicherung in der KritikIn der neuesten Öko-Test-Ausgabe verliert die Zeitschrift kein gutes Wort über die Lebensversicherung. Einer Stichprobe zufolge taugen Kapitallebensversicherungen nicht als private Altersvorsorge. Denn im Vergleich zu Bundesanleihen sind die Renditen meist viel zu gering. Nun wollen auch noch einige Lebensversicherer die Gewinnbeteiligung ihrer Kunden aussetzen.

Lebensversicherung in der Kritik

Das geringe Zinsniveau belastet die Lebensversicherungsbranche immer stärker. Nach und nach bekommen manche Lebensversicherer Schwierigkeiten, die Gewinne zu erwirtschaften, die sie ihren Versicherten versprochen haben. So steht die klassische Lebensversicherung seit einiger Zeit in der Kritik. Während manche Anbieter wie Ergo und Allianz ihre Produkte bereits umgestellt haben und teilweise auf den Garantiezins verzichten, wenden sich andere Gesellschaften an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Einem Medienbericht zufolge wollen sie die Gewinnbeteiligung der Versicherten vorläufig aussetzen. Auch wenn den Kunden die Gewinne später nachgezahlt werden, trägt dieser Schritt nicht dazu bei, das Vertrauen in die Lebensversicherung zu stärken.

Ökotest: Lebensversicherung lohnt sich nicht als Altersvorsorge

Nun kritisiert auch die Zeitschrift Öko-Test die Lebensversicherung. In einer nicht repräsentativen Analyse hat das Magazin die Rendite von abgelaufenen Versicherungen und Bundesanleihen verglichen. Versicherte einer Lebensversicherung hätten demnach auf 1,23 bis 2,35 Prozent Rendite verzichtet. Als Altersvorsorge eignet sich die Lebensversicherung demnach nicht. Als einen Grund für den Unterschied nennt Öko-Test die zum Teil sehr hohen Kosten. Vor allem in den 60er und 70er Jahren langten die Lebensversicherer demnach kräftig bei den Versicherten zu.

Rendite zwischen vier und fünf Prozent akzeptabel

Während immer mehr Experten vor dem Abschluss einer Lebensversicherung warnen, steht Manfred Poweleit, Chefredakteur von map-report, hinter der Branche. Die Deutschen vertrauen ihrer gewohnten Altersvorsorge aus gutem Grund, so Poweleit. Denn die Lebensversicherer kommen im Schnitt immer noch auf eine ansehnliche Rendite von 4,64 Prozent. Laut finanzen.de erzielen die besten Anbieter sogar über fünf Prozent. Diese Zahl sollte Versicherte beruhigen. Zudem bemängelt das Manager Magazin Online, dass nicht nur zu wenig Lebensversicherungen untersucht wurden, sondern auch „das Gros der besten deutschen Lebensversicherer in der Studie“ nicht auftauchen. Akuten Grund zur Panik gibt es daher nicht.

Kündigung der Lebensversicherung bedeutet finanzielle Nachteile

Dieser Meinung ist auch der Präsident der Deutschen Versicherungswirtschaft, Dr. Alexander Erdland. Er weist darauf hin, dass sich eine Änderung an der Gewinnbeteiligung, die einige Versicherer beantragt haben sollen, nicht negativ auf die Versicherten auswirkt. Das Geld fehle zwar kurzzeitig, müsse aber in späteren Jahren nachgezahlt werden. Wer seine Lebensversicherung dennoch kündigen will, sollte sich diesbezüglich gut beraten lassen. Denn meist bedeutet dieser Schritt große finanzielle Verluste.

Detlev Lengsfeld