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Zukunftsfonds nimmt Arbeit auf

NS-Zwangsarbeiter

Der Fonds "Erinnerung und Zukunft" der Stiftung für ehemalige Zwangsarbeiter nimmt nach monatelanger Verzögerung seine Arbeit auf. Der mit etwa 350 Millionen Euro ausgestattete Zukunftsfonds fördert Projekte, die Opfer des Nationalsozialismus und deren Erben betreuen, der Völkerverständigung oder der Demokratieerziehung dienen. Als erste beiden Förderprogramme starten in diesem Jahr die "psychosoziale und medizinische Betreuung von NS-Opfern" sowie die "Begegnung mit Zeitzeugen". Sie sind zunächst mit sechs Millionen Euro dotiert. "Die Zeit drängt. Jedes Jahr sterben Tausende von ehemaligen KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern", betonte der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, Dieter Kastrup, am Freitag in Berlin. Bewerben für die Fördergelder können sich Verbände, Nichtregierungsorganisationen und Privatpersonen.

Der Kuratoriumsvorsitzende räumte ein, dass der Zukunftsfonds der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" seine Fördertätigkeit schon früher aufnehmen sollte. "Wir haben bisher alle Energie in die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter gesteckt." Bis zum 15. April seien 1,3 Milliarden Euro als erste von zwei Raten an 662 000 ehemalige Zwangsarbeiter in Polen und Tschechien und jüdische Antragsteller geflossen, teilte Vorstandschef Michael Jansen mit. "Die Auszahlung läuft reibungslos", sagte Jansen.

Die Stiftung rechnet mit insgesamt etwa 1,5 Millionen ehemaliger Zwangsarbeiter, die einen Anspruch auf bis zu 7500 Euro Entschädigung haben. Nach monatelangen Verhandlungen hatten die Stifter, Bundesregierung und deutsche Wirtschaft, rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Der Vorwurf amerikanischer Opferanwälte, wonach Spenden der Wirtschaft an die Stiftung nicht richtig verbucht worden seien, nannte Kastrup "unrichtig".