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Weitere CO2-Endlager in Brandenburg geplant

GRÜNE LIGA entlarvt Verschleierungstaktik

Trotz Verschleierungsversuchen durch Wirtschaftsminister Ralf Christoffers sind in Brandenburg weitere CO2-Endlager geplant. Das macht ein Vertreter des Umweltverbandes GRÜNE LIGA heute auf einer Tagung der TU Berlin deutlich. “Die Landesregierung treibt das Braunkohlenplanverfahren Jänschwalde-Nord voran, wodurch CO2-Endlager weit über Beeskow und Neutrebbin hinaus notwendig würden", sagt René Schuster, der den Umweltverband im Braunkohlenausschuss des Landes vertritt. "Dabei wird die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die von der Verpressung des CO2 betroffenen Regionen sind weder bekannt, noch werden sie an der Diskussion um das Projekt beteiligt. Das verletzt Mindeststandarts an Transparenz und Ehrlichkeit."

In der vergangenen Woche hatte der Wirtschaftsminister in einer Presseerklärung betont, es gäbe "keinerlei Anlass darüber zu spekulieren, ob CO2 in Regionen wie dem Havelland, dem Barnim oder in der Ostprignitz unterirdisch gespeichert werden könnte”. Der Konzern Vattenfall hatte allerdings bereits vor Monaten öffentlich eingeräumt, dass die Endlager in Beeskow oder Neutrebbin maximal für das Demonstationskraftwerk geeignet seien. Für das kommerzielle CCS-Kraftwerk, das der Tagebau Jänschwalde-Nord mit Kohle versorgen soll, seien "weitaus größere Speicherkapazitäten in Brandenburg, in anderen Bundesländern, auch auf See oder unterhalb des Meeresbodens" nötig, sagte ein Vattenfall-Vertreter vor dem Braunkohlenausschuss des Landes.

Um den Tagebau Jänschwalde-Nord aufzuschließen, plant Vattenfall, die Orte Grabko, Kerkwitz und Atterwasch mit etwa 900 Einwohnern umzusiedeln. Im Mai 2011 soll als nächster Schritt des Braunkohlenplanverfahrens der sogenannte Scoping-Termin durchgeführt werden. Das Verfahren soll bis 2015 abgeschlossen sein. Unbekannt ist bisher, ob die Landesplanungsbehörde den Verbleib des Kohlendioxids dabei überhaupt thematisieren will. Quellenangaben zu den verwendeten Zitaten finden Sie im Anhang zu dieser Pressemitteilung.

Ansprechpartner: René Schuster, GRÜNE LIGA 0151 – 14420487 (Während der Tagung "Saubere Kohlekraftwerke dank CCS?" an der TU Berlin von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr nur eingeschränkt erreichbar.)

Am 01. Mär. 2011

CO2-Minderung

Deutsche Firmen sollen ihre Klimaschutz-Verpflichtungen künftig auch im Ausland erfüllen können. Nach einem Beschluss der Bundesregierung vom Mittwoch soll es den Unternehmen künftig ermöglicht werden, Klimaschutzprojekte gemeinsam mit Firmen in mittel- und osteuropäischen Staaten umzusetzen oder in Entwicklungsländern zu realisieren. Derartige Klimaschutzprojekte können nach Angaben des Umweltministeriums deutlich niedrigere Kosten für die Minderung von Treibhausgasemissionen erzeugen als Maßnahmen in Deutschland oder der Kauf von Emissionszertifikaten im europäischen Emissionshandel.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte, es liege nun in der Entscheidung jedes Unternehmens, wie es seine klimaschutzpolitischen Beiträge erbringen wolle. Möglich seien Energieeinsparungen im eigenen Bereich wie auch der Kauf von Emissionszertifikaten am dynamisch wachsenden CO2-Markt, oder dadurch, dass Unternehmen für Projekte außerhalb Deutschlands beziehungsweise Europas Emissionsgutschriften erwerben. Dem Welt-Klima sei es egal, "wo Treibhausgase eingespart werden".

Am 04. Mai. 2005

"Emissionshandel besser als CO2-Obergrenzen für Autos"

Die traditionell der Industrie nahestehende FDP-Bundestagsfraktion spricht sich für einen Emissionshandel für Pkw aus. Dies sei "besser als als CO2-Obergrenzen für Autos", meinen der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Michael Kauch und der Sprecher für europäische Verkehrspolitik Patrick Döring, anlässlich der Veröffentlichung eines Strategiepapiers der EU-Kommission zur Senkung des CO2-Ausstoßes von Automobilen.

"Nach der Einigung innerhalb der EU-Kommission erwarten wir, dass geplante gesetzliche Vorgaben auf EU-Ebene bei C02-Obergrenzen nach Autoklassen differenzieren", fordern die Politiker. Dies müsse eine notwendige Voraussetzung für eine deutsche Zustimmung im Ministerrat sein.

Die FDP-Bundestagsfraktion sei aber darüber hinaus "grundsätzlich der Meinung, die Einbeziehung des Verkehrs in den CO2-Emissionshandel wäre für den Klimaschutz besser als die Orientierung am Flottenverbrauch." Dabei setze die FDP auf eine am Treibstoffverbrauch orientierte Emissionsbegrenzung. "Wenn die Emissionsrechte zwischen Verkehr, Industrie und Energiewirtschaft untereinander frei handelbar wären, könnten die Emissionsrechte dort gekauft werden, wo die CO2-Vermeidungskosten am geringsten sind. Kosteneffizienz wäre gut für das Klima, die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in Deutschland."

CO2-Obergrenzen - auch differenziert nach Fahrzeugklassen – seien "nicht das wirksamste Mittel für den globalen Klimaschutz". Denn nicht der potenzielle CO2-Ausstoß eines Automobils belaste das Klima, sondern der durch den individuellen Treibstoffverbrauch verursachte tatsächliche CO2-Ausstoß. "Ein wenig gefahrenes Auto der Ober- oder Mittelklasse belastet nicht mehr als ein Kleinwagen im Dauereinsatz."

Am 07. Feb. 2007

Atomenergie & Klimaschutz

Einer Studie der britischen Wissenschaftler-Gruppe "Oxford Research Group" zufolge soll die Atomenergie schon heute bis zu einem Drittel so viel Kohlendioxid (CO2) emittieren wie Gaskraftwerke. Und weil im Uranbergbau wegen des rückläufigen Urangehalts im Erz immer mehr fossile Energie eingesetzt werden müssten, werde die Atomenergie ab dem Jahr 2050 ebenso klimaschädlich sein wie fossile Gaskraftwerke, heißt es in der vom März veröffentlichten Untersuchung. "Damit ist die Legende von der klimafreundlichen Atomenergie endgültig vorbei", meint die Vorsitzende der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW, Angelika Claußen. "Selbst wenn die Atomenergie nur ihren geringen Beitrag von weniger als 3 Prozent zur weltweiten Energieversorgung beibehält, trägt sie immer stärker zur CO2-Belastung der Erdatmosphäre bei."

Die Oxford Research Group beruft sich bei einem Teil ihrer Aussagen auch auf Veröffentlichungen der niederländischen Wissenschaftler Storm van Leeuwen und Smith vom August 2005 sowie der Universität von Sydney vom Dezember 2006. Demnach sollen die CO2-Emissionen der Atomenergie schon heute zwischen denen erneuerbarer Energien und fossiler Kraftwerke liegen, "keineswegs aber auf dem Niveau der Windenergie, wie die Atomwirtschaft behauptet".

Während die produktionsbedingten CO2-Emissionen der Windenergie mit 11 bis 37 Gramm pro Kilowattstunde angegeben werden, produziere die Atomenergie schon heute 84 bis 122 Gramm CO2. Die Emissionen von modernen Gaskraftwerken lägen bei 385 Gramm.

Laut Oxford Research Group entstehen derzeit bei der Gewinnung des Kernbrennstoffs für Atomkraftwerke und seiner Entsorgung 56 Gramm CO2. Hinzu kommen 28 bis 66 Gramm CO2 durch den Bau und den Rückbau der Atomkraftwerke. Macht zusammen besagte 84 bis 122 Gramm.

In den kommenden Jahren werden laut Oxford Research Group die CO2-Emissionen der Atomenergie drastisch ansteigen: "Der Rohstoff Uran muss aus der Erdkruste durch eine Reihe von physikalischen und chemischen Prozessen gewonnen werden, die Energie verbrauchen und alle Kohlendioxid erzeugen", schreiben die Wissenschaftler. Je geringer der Urananteil des Erzes ist, desto mehr Material muss mit hohem Energieaufwand verarbeitet werden, was zu immer höheren CO2-Emissionen führt. Die Wissenschaftler rechnen daher damit, dass um das Jahr 2050 die Atomenergie pro Kilowattstunde ebenso viel CO2 in die Atmosphäre freisetzen wird wie Gaskraftwerke, wenn der heutige geringe Anteil der Atomenergie an der Weltenergieversorgung auch nur gehalten wird.

Völlig unbekannt sei darüber hinaus, in welchem Maße die Atomenergie für die Freisetzung weiterer Treibhausgase verantwortlich sei. Zu diesen "weitaus klimawirksameren anderen Treibhausgasen" liegen seitens der Atomwirtschaft bislang keinerlei öffentlich zugängliche Zahlen vor, so die IPPNW.

"Entgegen der Propaganda der Atomwirtschaft und der ihr genehmen Experten können Atomkraftwerke das Klima nicht retten", meint Claußen.

Am 05. Apr. 2007