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Javaneraffe ist Versuchstier des Jahres 2004

Tierrecht

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat am Dienstag den Javaneraffen zum Versuchstier des Jahres 2004 gekürt. Diese Affenart wurde vom Landesverband Menschen für Tierrechte Hessen vorgeschlagen und aus mehreren Einsendungen von einer Jury ausgewählt. Die Kürung bildet den Auftakt einer Kampagne, die auf ein bundesweites Verbot von Primatenversuchen zielt. Der Javaneraffe (Macaca fascicularis) ist neben dem Rhesusaffen, Totenkopf- und Weissbüscheläffchen eine häufig in Tierversuchen verwendete Primatenart.

Die aus Suedostasien stammenden intelligenten, hoch sensiblen Tiere werden zum Beispiel im Bereich der neurologischen Grundlagenforschung eingesetzt. Dabei werden die bewegungsfreudigen Tiere oft stundenlang in Primatenstuehlen festgeschraubt, waehrend über zuvor einoperierte Elektroden elektrische Hirnstrommessungen erfolgen. Javaneraffen werden auch vielfach toxikologischen Experimenten unterworfen, bei denen sie systematisch mit Chemikalien oder anderen Substanzen vergiftet werden.

Cristeta Brause, Tierärztin und erste Vorsitzende der Menschen für Tierrechte Hessen erklärt: "Veranlasst, diese Affenart vorzuschlagen, haben uns die unlängst aufgedeckten, unhaltbaren Zustände in dem Auftragslabor Covance in Münster.? Dort müssten insbesondere Javaneraffen das grausame Schicksal als Opfer qualvoller Versuche, schlechter Haltungsbedingungen, zusätzlicher Misshandlungen durch Pflegepersonal sowie einer beispiellosen Vertuschungspolitik seitens zuständiger Behörden und der Staatsanwaltschaft erleiden.

Die Ernennung des Javaneraffen zum Versuchstier des Jahres leitet eine neue Kampagne des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte ein, die ein gesetzliches Verbot von Primatenversuchen erreichen will. Motivation ist den Tierrechtlern dabei auch der Erfolg, den die Kürung der Goldorfe zum 'Versuchstier des Jahres 2003' verzeichnen kann. Das Engagement hat zu einer Gesetzesänderung geführt. Diese Fischart musste zu Zigtausenden zur Ermittlung von Abwassergebühren leiden und sterben und dass, obwohl es längst eine aussagekräftigere, anerkannte Ersatzmethode mit Fischeiern gab. Die Änderung des Abwasserabgabegesetzes tritt voraussicht- lich am 01. Januar 2005 in Kraft.