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Gotscheff inszeniert Heiner Müller an der Volksbühne

Zum Geburtstag

An den 76. Geburtstag des Dramatikers Heiner Müller erinnert die Berliner Volksbühne am Sonntag mit der Premiere seines Stücks "Philoktet". Nach mehr als 20 Jahren wird sich Dimiter Gotscheff erneut mit dem Stück befassen. Schon 1983 hatte er "Philoktet" als Regisseur in der bulgarischen Hauptstadt Sofia auf die Bühne gebracht und damit einen internationalen Erfolg erzielt.

Damals hatte Müller die Aufführung als "grandiose Übersetzung von Text in Theater" gerühmt. Jetzt kehrt Gotscheff zu dem Stück zurück, allerdings als Schauspieler in der Titelpartie. Gemeinsam mit Josef Bierbichler und Samuel Finzi wird er auf der Bühne stehen, einen Regisseur für die Inszenierung gibt es nicht.

"Philoktet" des 1995 verstorbenen Heiner Müller ist eine Parabel über das Gewaltverhältnis von Individuum und Gesellschaft. Frei nach Sophokles kehrt zu dem auf einer einsamen Insel ausgesetzten Philoktet der listige Odysseus zurück, der einst für seine Verbannung gesorgt hatte. Die Griechen brauchen nämlich Hilfe im Kampf gegen Troja. Allerdings trägt Odysseus nicht selbst sein Anliegen vor, sondern er schickt den Sohn des gefallenen Kriegshelden Achill vor. Damit hofft der Listenreiche, dass Philoktet seine persönliche Rache nach zehn Jahren Einzelhaft dem allgemeinen Staatswohl zuliebe vergisst.