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Jürgen Roth gegen Mafia und Korruption

Ein Autor beleuchtet organisierte Kriminalität

Mafia und Anti-Kooruptions Experte Jürgen Roth im Inerview mit Gerd Kallweit„Gangster Wirtschaft“, „Mafialand Deutschland“, „Anklage unerwünscht“, „Der Deutschland Clan“, „Ermitteln verboten“, „Die Gangster aus dem Osten“, „Schmutzige Hände“, „Netzwerke des Terrors“, „Der Oligarch“. All diese Titel stehen für Bücher eines Verfassers: Jürgen Roth. Selbst wer keines der Bücher gelesen, aber sich die blogs auf www.juergen-roth.com angesehen hat, gewinnt den Eindruck, hier handelt es sich um einen Autoren, der sich wirklich in seinem Sachgebiet auskennt. ngo-online hat ihm ein paar Fragen gestellt; hier sind die Antworten:

Herr Roth, Sie sind als Journalist und Autor einer der profiliertesten und kompetentesten Fachleute für Kriminalität, Gangstertum, Mafia. Mit welcher Motivation haben Sie sich diesen Themenbereich ausgesucht?

Die Motivation ist ganz einfach - der politische Kampf für soziale Gerechtigkeit, den ich mit den Mitteln führe, die ich verstehe, eben das Schreiben. Deshalb habe ich, seitdem ich publiziere, immer Partei ergriffen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine gesamten publizistischen Tätigkeiten bis heute. Angefangen habe ich über Armut in der Bundesrepublik zu schreiben, Anfang der siebziger Jahre; danach bis Anfang der achtziger Jahre über türkische Rechtsextremisten und die Unterdrückung der Kurden; und von Anfang der achtziger Jahre bis heute über organisierte Kriminalität, Korruption und politisch-mafiose Netzwerke. Der Widerspruch zwischen sozialer, kultureller und politischer Unterdrückung und den herrschenden Cliquen zu untersuchen und zu beschreiben war immer Bestandteil meiner Arbeit.

Für wen ist Ihre Arbeit gefährlicher, für die Kriminellen oder für Sie?

Das ist schwer zu sagen. Die Arbeit ist für mich insofern gefährlich, da ich mit Prozessen überhäuft worden bin von Personen, die alle Dreck am Stecken hatten, teilweise hochkarätige Kriminelle waren, die jedoch (wen wundert es) von der Justiz verschont geblieben sind - aus unterschiedlichen Gründen. Denn von der Justiz haben sie in der Regel nichts zu befürchten -im Gegenteil. Sie hält manchmal schützend ihre Hände über diese Schurken. Da gibt es ja einschlägig bekannte Presserechtskammern. Und was die Kriminellen angeht - die ärgern sich weil ihr schönes Image angekratzt wird.

Was bewirken die Bücher, wem nützen sie?

Wenn ich das wüsste. Sie bewirken auf der einen Seite sicher Aufklärung über bestimmte Hintergründe bei dem Leser, in der Hoffnung dass diese damit etwas anfangen können. Sie nützen daher hoffentlich als Handwerkszeug für politische und gesellschaftliche Aufklärung. Nicht mehr und nicht weniger.

Gibt es Leser-Reaktionen, die zeigen, dass die Bücher mehr sind als nur spannende Krimis?

Das auf jeden Fall. Ich werde überschwemmt von Informationen und Rufen nach Unterstützung, was mich in große Probleme bringt, weil ich nicht die Kapazitäten habe, um a. immer zu helfen und b. ja nur einmal im Jahr ein Buch schreiben kann. Das heißt viel Ohnmacht auf meiner Seite, die mich manchmal zur Verzweiflung bringt.

Was kann jeder Einzelne tun, um zur Reduzierung der Kriminalität beizutragen?

Mein Gott, das ist eine wirklich schwere Frage. Im Prinzip geht es darum, für die Kultur der Zivilcourage, Transparenz und Legalität zu kämpfen. Wie die Angesprochenen das in dieser Gesellschaft tun können - indem sie sich dort politisch und gesellschaftlich engagieren, indem diese Ziele auch umgesetzt werden, insbesondere in NGO's.

Bei facebook haben Sie mitgeteilt, dass Sie sich auch in der christlichen Soziallehre auskennen. Was ist an der Soziallehre spezifisch christlich?

Gemeinsinn und Gemeinnützigkeit, Solidarität, insbesondere mit den Benachteiligten und Unterdrückten, s. Prof. Hengsbach und Nell-Breuning über die katholische Soziallehre.