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Weltjugendtag Zensur vorgeworfen

Unliebsame Themen

Der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Stern" zufolge zensiert die Katholische Kirche die Öffentlichkeitsarbeit des Weltjugendtags (WJT). Im Pressezentrum des Weltjugendtages seien kirchenkritische Internetseiten nicht aufrufbar gewesen. Neben Sex- und Nazi-Pages war es demnach auch nicht möglich, Seiten zum Thema "Homosexualität und Katholische Kirche" aufzurufen. Anfangs hätten die Verantwortlichen den Filter abgestritten, dies später aber eingeräumt. Zur Begründung sei argumentiert worden, die Journalisten sollten sich im Pressezentrum keine Pornoseiten anschauen. Das erschien den Journalisten des "Stern" aber nicht glaubwürdig, da beispielsweise auch ihr eigenes Jugendmagazin indiziert gewesen sei. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland forderte die Leitung des WJT-Pressezentrums auf, diese Manipulation umgehend einzustellen. Auch seine Internetpräsenz sei Journalisten nicht zugänglich gewesen.

Wie die Journalisten des online-Magazins berichten, habe sich in der Messehalle nebenan ein Internet-Café für Pilger befunden. Dort seien Nazi-, Porno-, Kondom-, aber auch die Schwul-Lesbischen Seiten aufrufbar gewesen. Die Journalisten schlossen daraus, dass man sie "offenkundig davon abhalten" wollte, nach kirchenkritischen Inhalten zu suchen. Dies sei ein "peinlicher Versuch der Zensur."

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) forderte vom Weltjugendtag, es müsse dafür Sorge getragen werden, dass die Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt ungehindert über die kirchliche Jugendveranstaltung berichten können. Unter dem Motto "Zur Liebe befreit" fänden in der Domstadt zwischen dem 16. und 20. August auch viele schwul-lesbische Aktivitäten zum Weltjugendtag statt.