Industrie-Fischerei bedroht auch europäische Korallenriffe
Tiefseekorallen
Nach dem Rückgang der Fischbestände am europäischen Schelf sind die Fischer weiter ins Meer hinaus gezogen, um dort exotische Spezies wie den portugiesischen Hai und den Grenadier-Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Die hierfür verwendeten Schleppnetze sind nach Angaben der University of Glasgow bis zu vier Kilometer lang und verursachen schwere Schäden in der Unterwasserwelt. In diesen Netzen, die einen Kilometer in die Tiefe reichen, fand Jason Hall-Spencer von der University of Glasgow Korallenbruchstücke bis zu einer Größe von einem Quadratmeter. Die betroffenen Riffe liegen in einer Tiefe zwischen 200 und 1.300 Metern Die atlantischen Tiefseekorallensysteme seien sehr brüchig, da sie nicht an die ständigen geringen Störungen durch Wellen gewöhnt sind, wie Korallenriffe im seichten Wasser, meinte Hall-Spencer. Unter den Bruchstücken entdeckte der Forscher viele verschiedene Korallenarten und Hinweise, dass Schwämme, Anemonen, Mollusken und Schalentiere in dem Riffsystem leben.