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Erster Internationaler Tag gegen Kinderarbeit

Neue Initiativen von Bundesregierung gefordert

Am 12. Juni 2002, dem ersten Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, berät die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) im Rahmen ihrer 90. Tagung in Genf über Maßnahmen zur Abschaffung ausbeuterischer Kinderarbeit. Nach ihrem jüngsten Bericht werden weltweit fast 8,5 Millionen Kinder als Sklaven missbraucht, in die Prostitution gezwungen oder als Soldaten zwangsrekrutiert. 167 Millionen Kinder und Jugendliche verrichten gefährliche Arbeiten, die die Gesundheit und Entwicklung schädigen. Weitere 70 Millionen Kinder unter 14 Jahren arbeiten länger als nach internationalen Bestimmungen erlaubt. Dass das Ausmaß der schlimmsten Formen von Kinderarbeit ernster ist als angenommen, ist eine der Schlussfolgerungen, zu denen der neue ILO-Bericht gelangt.

Klaus Heidel, Sprecher des Deutschen Nicht-Regierungsorganisation (NRO)-Forum Kinderarbeit fordert: "Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung mit neuen Initiativen ihren Verpflichtungen aus dem ILO-Übereinkommen 182 über die schlimmsten Formen von Kinderarbeit nachkommt. Der Kampf gegen die Ausbeutung arbeitender Kinder erfordert zusätzliche Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit. Maßnahmen zur Armutsbekämpfung müssen sich stärker als bisher an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen ausrichten."

Das NRO-Forum Kinderarbeit fordert von Bundestag und Bundesregierung, sich für eine geeignete Weiterentwicklung der Instrumente der ILO einzusetzen. Der ILO-Bericht stellt fest, dass die meisten Kinder und Jugendlichen in der informellen Wirtschaft arbeiten, d.h. auf der Straße, in Haushalten, in der häuslichen Landwirtschaft. In diesen Bereichen werden jedoch Gesetze kaum angewandt. Auch die bisherigen ILO-Instrumente greifen hier kaum, sie müssen daher weiterentwickelt und ergänzt werden. "Es ist ein Skandal, dass noch immer 186 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren ausgebeutet und zum Teil versklavt werden," so Klaus Heidel.