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"Deutsches Forum Prävention und Gesundheitsförderung" gegründet

Für mehr Vorsorge

Der Gesundheitsvorsorge soll nach dem Willen von Bundesregierung, Krankenkassen und Ärzteverbänden künftig eine größere Bedeutung als bisher zukommen. Als europaweit einmalige Einrichtung wurde dazu am Donnerstag in Berlin das "Deutsche Forum Prävention und Gesundheitsförderung" gegründet. Das Forum soll eine bundesweite Präventionsstrategie erarbeiten und gemeinsam umsetzen. Damit soll nach den Worten von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) erreicht werden, dass neben der kurativen Medizin, der Rehabilitation und der Pflege nun die Prävention als vierte Säule des Gesundheitswesens verankert wird.

"Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und kann nicht allein Sache der Krankenkassen sein", sagte Schmidt. Daher stehe das Forum weiteren Mitgliedern offen. Hauptschwerpunkte der Arbeit sollen Gesundheitsförderung im Kindergarten, betriebliche Gesundheitsförderung, Prävention im Alter und Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Neben dem Ministerium gehören 41 Behörden, Verbände, Vereinigungen und Kassen zu den Gründungsmitgliedern. DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer begrüßte die Einrichtung des Forums und forderte, neben den Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch die Krebsvorsorge mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Die Bundeszahnärztekammer sprach sich dafür aus, die erfolgreiche zahnmedizinische Prävention im Kinder- und Jugendbereich auch auf die Erwachsenen auszudehnen.

Unions-Fraktionsvize Horst Seehofer (CSU) unterstützte das Vorhaben. Vorsorge sei wichtig, diese Erkenntnis habe sich durch seine eigene schwere Erkrankung gefestigt, sagte der Sozialexperte. Der Politiker litt an einer gefährlichen Herzmuskelentzündung. Gebraucht werde aus seiner Sicht eine Offensive in Deutschland bei den großen Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Allergien und Diabetes. Durch freiwillige Verpflichtungen wie den regelmäßigen Besuch von Vorsorgeuntersuchungen könnten Krankenkassenbeiträge oder die Selbstbeteiligung reduziert werden.

Auf ein gemischtes Echo stieß derweil der Vorstoß des Grünen-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Joschka Fischer, nach mehr Selbstbeteiligung der Versicherten. Während die FDP den Vorschlag guthieß, widersprach der DGB energisch. Schon jetzt hätten die Versicherten neben ihren Krankenkassenbeiträgen einen "erheblichen Eigenanteil" bei Medikamenten, Krankenhausaufenthalten und Kuren zu leisten, sagte DGB-Vize Engelen-Kefer. Fischers Vorschlag leiste nur einer Zwei-Klassen-Medizin Vorschub.