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Weltverband der Wissenschaftsjournalisten gegründet

Für informierte Bürger

Die Globalisierung und ihre sozio-ökonomische Herausforderung für die Fortentwicklung und Stabilität der Welt wird jetzt auch von Wissenschaftsjournalisten ernst genommen. Auf ihrer Weltkonferenz in Brasilien beschlossen 320 Teilnehmer aus 26 Ländern die Gründung eines Weltverbands der Wissenschaftsjournalisten, die „Word Federation of Science Journalists“ (WFSJ). Die Föderation versteht sich als globaler Dachverband von nationalen und transnationalen Organisationen, die Wissenschafts-, Technologie-, Gesundheits-, Medizin- und Umweltjournalisten vertreten.

Sie soll als Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit dienen und eine neue weltweite Kultur des Wissenschaftsjournalismus fördern, die auf den Grundlagen von Demokratie und Zivilgesellschaft ruht. Laut Präambel der Verfassung will die WFSJ die großen wissenschaftlichen und technologischen Fragen des 21. Jahrhunderts transparent machen und den wissenschaftlichen Analphabetismus großer Teile der Weltbevölkerung thematisieren. Das ist verbunden mit einem neuen Berufsverständnis.

„Wissenschaftsjournalisten sind nicht länger Übersetzer und Sprachrohre der Wissenschaftler, sondern gewissenhafte Kritiker und Kommentatoren, die die Welt der Wissenschaft mit dem alltäglichen Leben gewöhnlicher Menschen verbinden“, verlangt die Präambel. „Dabei bringen sie Licht in den Prozess wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden sowie Entdeckungen und klären die Öffentlichkeit auf über den sozialen, ökonomischen und politischen Kontext von Wissenschaft und Technologie ebenso wie deren Einfluss auf die Gesellschaft.“

In der Abschlusserklärung der Konferenz von Sao Jose dos Campos heißt es dazu weiterhin, dass Wissenschaft nie im neutralen Raum existiert, sondern „immer mit Politik und Wirtschaft verzahnt ist“. Die WFSJ versteht sich als Lobbygruppe, die sich weltweit und insbesondere in Länden der Dritten Welt für die bessere Aus- und Fortbildung von Wissenschaftsjournalisten einsetzen wird. Bei Besitzern und Managern von Medien wird sich die WFSJ dafür einsetzen, mehr Ressourcen, Personal, Raum und Zeit für wissenschaftliche Themen bereitzustellen als ein Mittel zur Empowerment der Gesellschaft.

„Nur gut informierte und gebildete Menschen können die Folgen wissenschaftlicher Fragestellungen sowie deren Anwendung verstehen und diese letztlich unterstützen oder zurückweisen“, heißt es dazu in der WFSJ-Präambel. Die Verfassung wurde von einem internationalen Komitee aus 18 Wissenschaftsjournalisten aus 14 Ländern entwickelt; aus Deutschland dabei war Wolfgang C. Goede vom P.M. Magazin. Sitz der WFSJ ist bei der European Science Foundation (ESF) in Strassburg.