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terre des hommes fordert konkrete Schritte zum Kinderschutz in Washington

Kindersoldaten-Kongress

Die am 7. und 8. Mai vom US-Arbeitsministerium in Washington veranstaltete Konferenz "Kinder im Kreuzfeuer" muss sich den Vorwurf gefallen lassen, eine reine PR-Veranstaltung zu sein. Dies erklärte das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes zum Auftakt der Konferenz, an der mehrere hundert Experten aus aller Welt, ehemalige Kindersoldaten und Jugendliche teilnehmen sollen. "Die USA haben über Jahre hinweg alles getan, um eine Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor Rekrutierung und Kampfeinsatz zu verhindern. Wir betrachten die Veranstaltung daher mit einer gehörigen Portion Misstrauen", erklärte terre des hommes-Kinderrechtsexperte Andreas Rister.

"Wenn die USA einen Sinneswandel vollziehen und ihre Sorge um die Situation der Kinder weltweit in konkrete Politik umsetzen wollten, wäre als erster Schritt die überfällige Ratifikation der UN-Kinderrechtskonvention erforderlich", so Rister weiter.

terre des hommes kritisiert das geringe Interesse der internationalen Staatengemeinschaft, sich für den Schutz von Kindern in Kriegen und bewaffneten Konflikten einzusetzen. "Auch die Bundesregierung ist offenbar in einen gesetzgeberischen Tiefschlaf verfallen", so Andreas Rister. Anders sei es nicht zu erklären, dass Deutschland das im Februar 2002 in Kraft getretene Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention, mit dem Kinder unter 18 Jahren vor Zwangsrekrutierung und Kriegseinsatz geschützt werden sollen, immer noch nicht ratifiziert habe.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind derzeit 300.000 Kinder in Armeen oder paramilitärischen Verbänden zwangsrekrutiert. Gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten weltweit setzt sich terre des hommes als Mitglied der "International Coalition to Stop the Use of Child Soldiers" ein.