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Einhüllentanker bereits ab 2005 auf dem Trockenen

Ölpest

Die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) hat am Wochenende beschlossen, die gefährlichsten Einhüllentanker bereits im Jahr 2005 aus dem Verkehr zu ziehen, anstatt wie bisher geplant ab 2007. Das berichtet die Umweltschutzorganisation WWF. Ein Erfolg sei dies vor allem für die Ostsee, die mit besonders schwierig befahrbaren Strecken, wie zum Beispiel der Kadetrinne, die einer ständigen Gefahr von Ölkatastrophen durch die Tanker ausgesetzt sei. Im Rahmen der EU-Osterweiterung werde gerade von Seiten der Baltischen Staaten der Schiffsverkehr auf der Ostsee stark zunehmen. Damit steige das Risiko für Unfälle in den nächsten Jahren noch rapide an.

„Diese Entscheidung war längst überfällig.“, so Ninja Reineke, Expertin für Meeresschadstoffe des WWF. Die fragilen Einhüllentanker entsprächen nicht dem Stand der Technik und dürften nicht länger zum Transport von Schweröl eingesetzt werden. Insbesondere auf stark befahrenen Strecken seien die einwandigen Schiffe schwimmende Zeitbomben. Die Entscheidung der IMO sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Ostsee vor einer Ölpest mit vernichtenden Folgen zu schützen.

Bei einem großen Tankerunfall wäre hier auf Jahrzehnte kein Fisch mehr am Leben, so der WWF. Es sei einfach Glück gewesen, dass bislang noch kein Unfall vom Ausmaß der Prestige in der Ostsee vorgekommen sei, warnt Jochen Lamp, Leiter des WWF-Büros Ostsee.

Ein weiterer Etappenerfolg für die Meeresumwelt betreffe das Ballastwasser. Mit diesem Nutzwasser an Bord, das dazu dient, auf langen Strecken ein bestimmtes Gewicht zu halten, würden oftmals Organismen in Meeresgebiete eingeschleppt, die dort nicht heimisch seien. Sie zerstörten das natürliche Gleichgewicht im neuen Lebensraum mit fatalen Folgen für Nahrungskette und Ökosystem. Der Entwurf für eine entsprechende globale Konvention werde auf Drängen des WWF auf einer diplomatischen Konferenz der IMO 2004 zur Verabschiedung vorgelegt.