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Israelis und Palästinenser setzen Zeichen paradoxer Hoffnung

Nahost-Konflikt

Das islamistische Selbstmordattentat am vergangenen Dienstag in Jerusalem, bei dem 20 Menschen ums Leben kamen und mehr als 100 verletzt wurden, hat weltweites Entsetzen ausgelöst. Ebenso wie der Gegenterror der israelischen Militärs. Die Hoffnungen auf Frieden, wie sie mit der "Road Map" verbunden waren, haben sich erneut als trügerisch erwiesen. Ein Ende des Teufelskreis aus Gewalt und Gegengewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt ist nicht abzusehen. Dennoch versucht Medico International Hoffnungzeichen zu setzen durch Begegnungsprojekte zwischen Palästinensern und Israelis.

"Unglücklicherweise ist die von den USA gestützte Road Map gerade dabei, Israelis und Palästinenser in dieselbe Sackgasse zu führen, wie viele andere Pläne zuvor", schrieb der Direktor des medico-Projektpartners AIC (Alternative Information Center) Moshe Behar an medico international zwei Tage nach dem Attentat in Jerusalem.

Vor einem Jahr hat eine ähnliche Eskalation der Gewalt medico international dazu veranlasst den Aufruf "Zeichen paradoxer Hoffnung" zu starten. Daniel Cohn-Bendit, Micha Brumlik, der syrische Schriftsteller Adonis und der deutsch-iranische Publizist Navid Kermani riefen neben vielen anderen dazu auf, zivilgesellschaftliche Initiativen in Israel und Palästina zu unterstützen.

Mittlerweile haben mehr als 1000 Menschen den Aufruf unterzeichnet und es wurden bislang 120.000 Euro für den Solidaritätsfonds Israel - Palästina gespendet. Auch heute gibt es dazu keine Alternative. Denn wirklicher Frieden kann nur von unten wachsen. Die existierenden israelisch-palästinensischen Initiativen zeigen, dass ein Zusammenleben möglich ist.

Deshalb unterstützt medico international u.a. folgende Kooperationen: Israelisch-palästinensische Konferenz in Bethlehem Das AIC ist eine der israelisch-palästinensischen Initiativen, deren Arbeit die Frankfurter Hilfsorganisation medico international im Rahmen des Aufrufs "Zeichen paradoxer Hoffnung" fördert.

Trotz der Eskalation wird das AIC vom 28. - 30. August diesen Jahres eine Konferenz unter dem Titel "A Middle East without Wars and Oppression is Possible" in Bethlehem durchführen. Auch wenn die israelischen Militärgesetze dazu führen, dass die palästinensischen Gebiete faktisch No-Go-Areas für Israelis sind, werden sowohl Israelis wie Palästinenser an der Konferenz teilnehmen.

Gemeinsame mobile Kliniken der Physicians for Human Rights (PHR) - Israel und der Union of Palestinian Medical Relief (UPMRC). Seit 1988 arbeiten beide Organisationen zusammen. Mobile Kliniken israelische Ärzte in palästinensischen Städten und Dörfern finden jeden Samstag statt.

Seit die Maurer auf palästinensischem Gebiet errichtet wird, richtet sich ein spezielles Augenmerk auch auf die eingeschlossenen palästinensischen Orte, u.a. in der Region Qalqilya, das die Bewohner nur noch über einen israelischen Checkpoint verlassen können. Um den eingeschlossenen Bewohner medizinische Hilfe zu leisten und zugleich die Mauer zu unterwandern führen beide Organisationen auch in diesen Gebieten regelmäßig mobile Kliniken durch.

Physicians for Human Rights und Union of Palestinian Medical Relief im November in Deutschland. Ihre gemeinsame Arbeit, ihren beruflichen Alltag in Zeiten immer wieder auflebender Konfrontation, die Auswirkungen des Mauerbaus auf den Nahost-Konflikt und die Lebenssituation der Israelis und Palästinenser werden Vertreter beider Organisationen in einer Veranstaltungsreihe im November diesen Jahres in verschiedenen Städten in Deutschland schildern. Geplant sind u.a. die Stationen: Frankfurt, Hamburg, Berlin, Stuttgart und München.

Für die Arbeit zivilgesellschaftlicher Initiativen in Israel und Palästina bittet medico um Unterstützung: Kontonummer 1800, Frankfurter Sparkasse, BLZ: 500 502 01. Stichwort: "Israel - Palästina".