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UN untersucht den möglichen Einsatz von uranhaltigen Waffen durch Israel

Bombenkrater

Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) fordern von der israelischen Regierung Aufklärung über den Einsatz von uranhaltigen Waffen im Krieg gegen den Libanon. Die britische Zeitung "Independent" berichtete am 28. September, dass angereichertes Uran in Erdproben von Bombenkratern in Khiam und At-Tiri gefunden wurden. Das UN-Programm für die Umwelt (UNEP) untersucht die Vorwürfe, Israel habe solche Waffen eingesetzt.

Zwanzig Wissenschaftler untersuchen die Proben seit bereits zwei Wochen und werden laut Independent von heute voraussichtlich im Dezember zu einem Ergebnis kommen. Der UNEP-Leiter für den Nahen Osten, Butros al-Harb, konnte den Einsatz von Uran noch nicht bestätigen, versicherte jedoch gegenüber den Medien, eine definitive Aussage darüber zu machen.

Der britische Wissenschaftler Chris Bellamy sagte: "Die Khiam-Probe enthält mit 108 Teilen U-238 und einem Teil U-235 eindeutig angereichteres Uran". Es stelle sich die Frage, warum dieses Material und nicht abgereichertes Uran verwendet wurde, wenn es keinen offensichtlichen militärischen Vorteil gäbe. Abgereichertes Uran (U-238) wird inzwischen häufig durch Militär eingesetzt, um Panzer oder andere verhärtete Materialen zu durchbrechen. "Je stärker das Uran angereichert ist, desto gefährlicher ist es", so die IPPNW.

Das Labor für Massenspektrometrie in Harwell, Oxfordshire, bestätigte eine Konzentration von Uranisotopen in den Proben, konnte aber nicht sagen, von welcher Art Waffen sie stammen. Palästinensische Vertreter haben der israelischen Armee (IDF) oft vorgeworfen, Geschosse mit uranummantelten Spitzen gegen Ziele in Gaza eingesetzt zu haben. Bisher wurden solche Einsätze von Israel dementiert. Auch gestern dementierte IDF-Sprecher Major Avital Leibovitz den Einsatz von uranhaltigen Waffen und meinte, es müsse eine andere Erklärung geben, wie die radioaktiven Isotope in die Erde gekommen seien.

Die IPPNW ruft zu einem Verbot von uranhaltigen Waffen aus, wie sie im Golfkrieg (1991), in Bosnien, Jugoslawien, Afghanistan und Irak eingesetzt worden seien.