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Öko-Weizen statt Gen-Weizen

Greenpeace protestiert gegen geplanten Gen-Versuchsanbau in Sachsen-Anhalt

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An die 130 Greenpeace-Aktivisten protestieren am Montag, 29.3.04, gegen die geplante Freisetzung von Gen-Weizen bei Bernburg in Sachsen-Anhalt. Mit einem motorisierten Gleitschirm aus der Luft und von Hand sähen sie auf den beiden beantragten Versuchsfeldern in Strenzfeld und Latdorf mehrere Tonnen Öko-Weizen aus. Sie stellen gelbe Schilder mit der Aufschrift "Kein Gen-Weizen" und "Kein Gen-Brot" auf und markieren die vorbereiteten Versuchsflächen durch Absperrband.


"Verbraucher wünschen sich gute und gesunde Lebensmittel ohne Gentechnik", sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Gen-Weizen gefährdet nicht nur Umwelt und Verbraucher. Er wird auch dem Ruf der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt schaden und deren Absatzmärkte für Weizen gefährden."

Das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin wird voraussichtlich in den nächsten Tagen über die Genehmigung der Versuche entscheiden. Greenpeace hat am 12. März Einspruch erhoben und fordert ein Verbot für diesen Gen-Versuch. Der Schweizer Gentechnik-Konzern Syngenta will auf 850 Quadratmetern Gen-Weizen aussähen, in den eine geheim gehaltene Erbsubstanz aus einem Pilz eingebaut ist. Mit den Versuchen würde erstmals Gen-Weizen in Deutschland angebaut. 2003 verzichtete Syngenta nach Protesten von Greenpeace auf einen solchen Versuch bei Gotha in Thüringen. Am vergangenen Freitag protestierte Greenpeace gegen einen weiteren Versuch mit Gen- Weizen in der Schweiz.

"Wir protestieren hier auf diesem Acker auch gegen die verbraucherfeindliche Politik der CDU", sagt Henning Strodthoff. Denn die Magdeburger Landesregierung plant mit anderen CDU/CSU-regierten Bundesländern, das geplante Gentechnik-Gesetz von Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) im Bundesrat zu blockieren. Die CDU will Anbauregeln für Gen-Bauern und das öffentliche Register aller Gen-Anbauflächen streichen. Für den Fall, dass sich Gen-Weizen aus Versuchsflächen auf konventionelle Nachbarfelder ausbreitet, will die CDU sogar zulassen, dass der kontaminierte Weizen weiterhin verkauft werden darf. Bisher ist die Auskreuzung auf Nachbarfelder illegal und die betroffenen Bauern müssten den kontaminierten Weizen vernichten. Die CDU will es Verbrauchern und Landwirten durch die Änderungen erschweren, auf Gentechnik zu verzichten.

Dabei ist die Ablehnung von Gen-Food unverändert hoch: Seit Mitte Januar verschickt Greenpeace auf Anfrage der Verbraucher deutschlandweit täglich etwa 10.000 Einkaufsratgeber "Essen ohne Gentechnik". Der Ratgeber des Greenpeace-Einkaufsnetzes listet auf, welche Firmen zugesagt haben, auf Zutaten aus Gen-Pflanzen zu verzichten und welche nicht.

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