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Stahlriese ThyssenKrupp soll Meeresbucht in Brasilien verseuchen

Brasilianer Klagen vor Gericht

Die Organisation Rettet den Regenwald wirft dem deutschen Stahlriesen ThyssenKrupp vor, mit dem Bau eines gigantischen Stahlwerks eine Meeresbucht in Brasilien zu verseuchen. Seit September 2006 baut der deutsche Konzern an dem neuen rund drei Milliarden Euro teuren Stahlwerk in Sepetiba. Im kommenden Jahr soll das Werk der ThyssenKrupp CSA Siderúrgica do Atlântico fertiggestellt werden. Lokale brasilianische Bürgerinitiativen und Menschenrechtsgruppen beklagen nach Angaben von Rettet den Regenwald, dass das Werk schon während der Bauphase die Existenz der über 8000 Fischern und ihren Familien faktisch zunichte gemacht habe. Seit vergangem Jahr sei daher eine Klage gegen den Stahlkonzern vor Gericht anhängig. Am 13. Mai haben sie den Fall ThyssenKrupp nun auch vor das ständige Tribunal der Völker (TPP) im peruanischen Lima gebracht.

Dank ThyssenKrupp soll das Fischen in der Bucht unmöglich geworden sein. Der Fischbestand sei extrem zurückgegangen und der wenige Rest mit Schwermetallen belastet. "Das Stahlwerk entsteht innerhalb eines Naturschutzreservats, in dem die Fische der Bucht laichen und heranwachsen", so Ivo Siqueira Soares, Präsident der Vereinigung der Fischer von Pedra de Guaratiba.

Zum einen habe ThyssenKrupp während der Bauarbeiten vier tausend Quadratmeter für die Meeresökologie wichtigen Mangrovenwald vernichtet. Zum anderen soll das Ausbaggern der Fahrrinne und eines Hafenbeckens mit seinem vier Kilometer langen Pier für "Riesenfrachtschiffe" hochgiftigen, mit Schwermetallen belasteten Abraumschlamm eines früheren Minenbetriebs (Ingá Mercantil) freigesetzt haben.

"Das vertreibt die Fische und vergiftet sie mit Cadmium und Zink", behauptet Soares. Die Hafenanlagen entstünden zudem ausgerechnet in dem Teil der Bucht, wo die Fischer früher die besten Fänge erzielt hätten.