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Ein Viertel der Unternehmen will im Ausland produzieren

Produktionsverlagerung

Fast jedes vierte deutsche Unternehmen plant eine Produktionsverlagerung ins Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Vor drei Jahren habe die Zahl der Firmen, die ihre Produktion ins Ausland verlagern wollten, noch bei rund 20 Prozent gelegen. Knapp 10.000 deutsche Unternehmen wurden bei der aktuellen Studie zum Thema "Produktionsverlagerung als Element der Globalisierungsstrategie von Unternehmen" befragt. Dabei sei besonders auffällig, dass zunehmend nicht nur lohnintensive Fertigungsbereiche ins Ausland verlagert würden, sondern dass jetzt auch Unternehmensteile wie Verwaltung, Forschung und Entwicklung und sogar der Sitz der Unternehmensführung auf den Prüfstand kämen, berichtet die DIHK.

Damit gewinne die Verlagerung eine völlig neue Qualität, meint Martin Wansleben, DIHK-Hauptgeschäftsführer. Produktionsverlagerung sei darüber hinaus nicht mehr nur ein Thema für Großunternehmen, sondern zunehmend auch für den industriellen Mittelstand, so Wansleben, der die Entwicklung als "alarmierend" bezeichnet.

Als wichtigste Zielregionen würden vor allem bisherige EU-Länder sowie Staaten in Mittel- und Osteuropa genannt. Aber auch Asien rücke nach Angaben der DIHK ins Blickfeld. Hauptmotive der Verlagerung sind nach Ansicht der DIHK unbefriedigende Bedingungen am Standort Deutschland. Dazu zählten zum Beispiel die hohe Steuer- und Abgabenlast, hohe Arbeitskosten und das starre deutsche Arbeitsrecht. "Die Wirtschaftspolitik ist deshalb aufgefordert, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern", erklärt Wansleben. Attraktivität solle daher durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen geschaffen werden, denn viele Unternehmer hätten angegeben, dass eine Ertragssicherung nur dann möglich sei, wenn sie im Ausland produzieren.