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EM 2012: Balotelli schießt Italien ins Finale

Endspiel steigt am Sonntag

Der Traum vom Titelgewinn ist geplatzt. "Enfant terrible" Mario Balotelli hat die deutsche Nationalmannschaft mit seinem Doppelpack in ein Tal der Tränen gestürzt und seine "Squadra Azzura" ins Finale gegen Titelverteidiger Spanien geschossen. Bei den Deutschen stellt sich nun die Frage, wieso man so gut ins Turnier gestartet ist und ausgerechnet gegen Italien wieder eine derart dürftige Leistung abgegeben hat.

Bundestrainer Joachim Löw überraschte die Fans einmal mehr mit seiner Aufstellung, ließ er doch Mario Gomez, Lukas Podolski und Toni Kroos von Beginn an auflaufen. Die zuletzt starken Miroslav Klose und Marco Reus mussten hingegen wieder auf der Bank Platz nehmen. Diese Entscheidung sollte sich am Ende als falsch herausstellen, auch wenn es zu Beginn nicht danach aussah.

Zwar waren es die Italiener, die die erste Möglichkeit für sich verbuchten (3.), die erste hochkarätige Chance bot sich jedoch den Deutschen als Verteidiger Mats Hummels nach einem Eckball zur Stelle war. Keeper Buffon war bereits geschlagen, aber Andrea Pirlo stand goldrichtig und kratzte den Ball gerade noch von der Linie (5.). Im Anschluss daran erarbeiteten sich die Deutschen ein leichtes Übergewicht. Wenige Minuten später beförderte Verteidiger Barzagli eine Hereingabe von Boateng fast ins eigene Tor (12.) und Buffon musste bei einem kraftvollen Schuss von Toni Kross alles geben (13.). Italien agierte aus einer sehr dicht stehenden, sicheren Abwehr heraus und agierte eher abwartend in die Offensive. Erwähnenswerte Möglichkeiten waren somit nur zwei Fernschüsse von Montolivo (17.) und Cassano (18.).

Wie effizient die italienische Spielweise ist, zeigte dann ManCity-Stürmer Balotelli. Der Ball wanderte über drei Stationen (Pirlo, Chiellini, Cassano) zu dem bulligen Angreifer und dieser köpfte den Ball mit voller Wucht in die Maschen. Vor allen Dingen Mats Hummels und Holger Badstuber sahen in dieser Situation alles andere als glücklich aus. Deutschland antwortete mit zwei guten Distanzschüssen von Özil (26.) und Khedira (35.), wurde allerdings nicht mit dem Ausgleich belohnt. Stattdessen war nur etwa 15 Minuten nach seinem ersten Treffer erneut Balotelli zur Stelle. Ein langer Ball in die Tiefe von Montolivo reichte aus, um die zu weit aufgerückte DFB-Abwehr auszuhebeln. Balotelli ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und knallte den Ball aus rund 17 Metern mit 120 km/h unhaltbar für Manuel Neuer in die Maschen (36.).

Mit einem 0:2-Rückstand ging es für die DFB-Elf auch in die Kabine. Löw brachte zur zweiten Halbzeit Klose für Gomez und Reus für Podolski. Diese Wechsel belebten das Spiel der Deutschen enorm und brachten die Italiener zusehends in Bedrängnis. Bei zwei Möglichkeiten durch Reus (47.) und Kapitän Lahm (49.) fehlte aber das nötige Glück. Die mit Abstand beste Chance bot sich Reus, dessen Freistoß Buffon gerade noch an die Latte lenken konnte (61.). Da den Deutschen nun nichts mehr anderes übrig blieb, als ihr Glück in der Offensive zu suchen, boten sich den Italienern gute Konter-Chancen, doch Marchisio (67. / 75.) und auch Di Natale (82.) schafften es nicht das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Nachdem Hummels noch kurz vor Schluss eine Riesenchance zum 1:2 ausgelassen hatte, traf Özil in der Nachspielzeit noch vom Punkt (90.+2. / HE), aber der Anschlusstreffer kam zu spät.