Finanzberater wählen
- Was bringt mir ein Finanzberater überhaupt?
- Weshalb ist besonders die Wahl des richtigen Finanzberaters entscheidend?
- Gerade im Bereich Absicherung ist ein Profi wichtig!
- Berater, Coach, Vertreter oder doch Finanzdoktor und Finanzpapst?
- Woran liegt dieses tiefsitzende Misstrauen?
- Aber weshalb überhaupt die rechtlichen Formen vertuschen?
- Vermittler ist nicht gleich Vermittler!
- Wen vertritt der Vertreter?
- Worunter fallen die klassischen Banken?
- Und die selbsternannten „unabhängigen“ Vertriebe?
- Was macht den Makler aus?
- Honorar - die Transparente und ehrliche Lösung!
- Bleibt noch die Verbraucherzentrale, oder?
- Und wonach entscheidet ein Honorarberater oder -vermittler?
- Gesamtkonzepte und umfassende Beratung oder Produktverkauf?
- Oft unterschätzt: die Betreuung!
- Zusammenfassendes Fazit der unabhängigen Finanzberater
Der Herbst hat begonnen, die Blätter werden golden und während Blumen verwelken, blüht das Geschäft für KFZ-Versicherungen. Gezielt werden die Menschen angesprochen zu vergleichen und zu wechseln. So sollte ich meinen Finanzberater: 7 Wichtige Hinweise bei der Wahl meines Beraters, wenn es um meine Finanzen geht!
Was bringt mir ein Finanzberater überhaupt?
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge liegt das so genannte Berater-Alpha im Mittel bei 2% - nur was heißt das genau? Geht es um den Bereich Finanzen und Versicherungen, gerade den Bereich Vermögensaufbau, Geldanlage und Altersvorsorge, so ist die Rendite, die ein guter Berater gegenüber einem Privatanleger mehr erzielen kann, bei circa 2%. Und welchen Unterschied machen 2%?
Diese 2% sind der entscheidende Unterschied, ob ich mit meinem Geld mehr Geld verdiene, also Vermögen aufbaue, oder Verluste einfahre. 2% entsprechen in etwa dem jährlichen Wertverlust meines Geldes durch Inflation. Legt Opa für den Enkel im Jahr 2002 10.000€ an, dann verliert dieses bis heute 3000€ an Wert – für die geplante Ausbildung oder das Auto sehr ärgerlich.
Weshalb ist besonders die Wahl des richtigen Finanzberaters entscheidend?
Fast drei Viertel aller Gelder liegen in Deutschland entweder bei Bargeld/Einlagen, in Rentenpapieren oder Lebensversicherungen deren Verzinsung nach Kosten praktisch ebenso bei 0% liegen.
2018 waren dies knapp 4,5 Billionen Euro. Deutsche Anleger verlieren also jedes Jahr knapp 124 Milliarden Euro, die durch Inflation, also Kaufkraftverluste, weg-eliminiert werden. Oder eben umgekehrt (durch wirklich fundierte Berater) erspart geblieben wären.
Nur mit der Summe des Verlustes durch Inflation ließen sich jedes Jahr ca. 180 Empire State Buildings errichten, 3½ mal das Vermögen von Lidl Gründer Dieter Schwarz aufkaufen (Forbes) oder wir würden in 17 Jahren nur damit den Deutschen Staat komplett schuldenfrei bekommen ????
Will ich also nicht Jahr für Jahr Geld verlieren, so ist die Wahl des richtigen Finanzberaters entscheidend.
Gerade im Bereich Absicherung ist ein Profi wichtig!
Im Bereich Absicherung ist dieser Unterschied noch um einiges deutlicher. Ob hier Check24, Amateur oder Profi am Werk sind wirkt sich nicht nur im Preis erheblich aus, sondern vor allem in der Leistung. Denn welche Absicherung im Schadensfall wie gut leistet ist trotz aller transparenter Vergleiche als Privatperson nur schwer erkennbar.
Der findige Leser fokussiert sich berechtigterweise auf das im ersten Absatz erwähnte ,,Kann‘‘ beim Mehrwert durch den Berater. Genau dieses „Kann“ entscheidet sich nach der Kompetenz und den folgenden Kriterien eines Finanzberaters.
Berater, Coach, Vertreter oder doch Finanzdoktor und Finanzpapst?
Bei Worten wie Finanzen und Versicherungen schlucken sicher die ein oder anderen Deutschen. Zu negativ behaftet ist das Berufsbild und die gemachten Erfahrungen. Nicht umsonst ist laut Forsa-Umfrage der ,,Versicherungsvertreter‘‘ der am geringsten angesehene Beruf in Deutschland - nur 8% der Befragten sehen ihn als renommiert an.
Woran liegt dieses tiefsitzende Misstrauen?
Dem Verbraucher sei in diesem Zuge kein Vorwurf gemacht. Die Auswahl des richtigen Finanzberaters für die eigenen Geldanlagen ist nur der Anfang. Oft kommt es erst bei der Schadensregulation zur Zerreißprobe.
Finanzen und Versicherungen sind eben Vertrauensgüter, weshalb es schwierig ist im Vorhinein die Qualität der Beratung festzumachen. Beim Bäcker sieht man die Qualität der Brötchen, spätestens beim Reinbeißen schmeckt man sie und weiß dann zwei Sekunden später, ob die Kaufentscheidung die richtige war und man den Bäcker wieder beehrt.
Wie sieht das beim Thema Finanzen aus? Im schlimmsten Fall, bei der Altersvorsorge, spare ich 40 Jahre in einen Vertrag, bei dem ich erst am Ende weiß, ob die Kaufentscheidung damals auch die für mich Beste war.
Begriffe wie Vermittler, Berater, Vertreter und Makler werden viel zu oft über einen Haufen geworfen und es bedarf hier einer eindeutigen Klarstellung.
Dass es weder Finanz-Coaches, Finanzärzte noch Unternehmensberater für den privaten Haushalt gibt muss an dieser Stelle nicht näher erläutert werden. Solche Begriffe sind rechtlich nicht geschützt, weshalb der Kreativität freien Lauf gelassen ist. Oft wird so der tatsächliche rechtliche Status zu vertuscht.
Aber weshalb überhaupt die rechtlichen Formen vertuschen?
- Nach deutschem Gesetz gibt es streng gefasst nur zwei Arten von Ansprechpartnern im Versicherungsbereich: Der Versicherungsvermittler und Versicherungsberater.
- Was unterscheidet den Berater vom Vermittler?
Wie am Wortlaut bereits erkennbar ist Versicherungsvermittler, wer eine Vermittlungsabsicht innehat und Versicherungsberater derjenige, der lediglich zu Versicherungen berät – nämlich ausschließlich gegen Honorar. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, je nach Situation:
Ein Versicherungsberater ergibt vor allem dann Sinn, wenn es um sehr spezifische Themen geht, bei denen ein neutraler Experte notwendig ist. Auf den Versicherungsberater wird meistens dann zurückgegriffen, wenn die richtige Regulierung im Schadensfall und die damit einhergehende rechtliche Behandlung im Vordergrund stehen.
Bei einer umfassenden Beratung stellt sich oft das Problem, dass ein Honorar fällig ist, ohne, dass ein konkretes Konzept umgesetzt wurde. Als Kunde gehe ich in Vorleistung und muss am Ende für die Umsetzung eventuell noch einmal zahlen.
So bringt ein Berater zwar umfassend Informationen und Recherche ins Spiel, oft leidet an der Informationsflut jedoch die klare Entscheidungsfindung des Kunden. Geht es also um standardmäßige Themen, wird der Berater kaum je konsultiert werden.
So ideal der Berater erscheinen mag, dass es in Deutschland lediglich knapp 300 Versicherungsberater und deshalb ebenso wenig Angebot gibt, bestätigt den Schwerpunkt auf Vermittler. Deshalb wird im Zuge des Artikels vor allem auf den Vermittler eingegangen.
Vermittler ist nicht gleich Vermittler!
Bei Vermittlern gibt es zwei Unterarten: Der ungebundene Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter. Hier liegt dann wohl auch der Grund, weshalb der eigene rechtliche Status vertuscht wird, wer wird schon gerne als Versicherungsvertreter bezeichnet? Klingt nicht nur unsexy, ist oft auch sehr negativ konnotiert (Siehe oben – von 8% der Bevölkerung geschätzt zu werden ist wohl nicht genug!)
Wen vertritt der Vertreter?
Der Versicherungsvertreter spaltet sich noch einmal in zwei Untergruppen: Versicherungsvertreter, die lediglich einer Firma Geschäft zutragen werden; Einfirmen-Vertreter oder auch Ausschließlichkeitsvertreter genannt. Versicherungsvertreter, die mehr als eine Versicherung, bei weitem jedoch nicht alle, anbieten können, werden dagegen Mehrfachagenten genannt.
Der Gesetzgeber formuliert Versicherungsvertreter beider Gattungen als ,,Auge und Ohr“ der Versicherung – sie ziehen somit am Strang der Versicherung. Vertreter werden ausschließlich über Provisionen bezahlt, die in den Prämien des Vertrages bereits ,,eingepreist” sind.
Weshalb sind diese Provisionen maßgeblich für das Misstrauen gegenüber dem Vertreter verantwortlich?
Solche Provisionen werden vor allem in der Altersvorsorge über mehrere Jahre an den Vermittler wie bei einem Kredit abbezahlt. Gleichzeitig sorgt eine solche ,,Finanzierung” der Vermittlungsleistung dafür, dass die Tarife im Preis steigen. Der Fernseher beim Elektrohändler ist gleichermaßen günstiger, wenn ich ihn auf einen Schlag bezahle, als wenn ich über Jahre hinweg finanziere.
Zusätzlich fällt es dem Kunden hier sehr schwer, sicher zu stellen, dass der Versicherungsvermittler tatsächlich nach Preis, Leistung und individuellen Wünschen vorgeht und nicht nach hohen Provisionszahlungen, also oft überteuerte Absicherungen oder Anlagen präferiert.
Als Ausschließlichkeitsvertreter einer einzelnen Firma, beispielsweise der Allianz oder Signal Iduna, bleibt hier jedoch ohnehin keine andere Möglichkeit als die eigenen (oft teuren) Verträge an den Mann oder die Frau zu bringen.
Über die Qualität der Beratung sagt der Status eines Vermittlers erst einmal wenig aus, genauso wie eine Vertragsinterne Provision oder Courtage durchaus positiv und hilfreich sein kann.
Aber fragen Sie sich doch einmal selbst. Zu wem wollen Sie lieber gehen: Zum Telekomladen um die Ecke, der ihnen etwa 10 verschiedene Telekom Handy- und Wlan-Verträge anbieten kann?
Oder einem online Vergleichsportal mit tausenden an Tarifen aus denen Sie sich das passendste und günstigste heraussuchen können?
Worunter fallen die klassischen Banken?
Mehr als die Hälfte der Deutschen sind bei ihren örtlichen Hausbanken beraten – doch unter welche Bezeichnung fallen diese? Banken sind gebundene Versicherungsvertreter. Sparkassen ,,Berater“ vermitteln lediglich Produkte der Sparkassen-Versicherung, Bausparverträge der LBS und im Investmentbereich Deka-Produkte.
Bei einem Produktpool von mehreren tausenden Versicherungen fällt spätestens jetzt auf, dass eine unabhängige und ganzheitliche Betrachtung des Kunden nicht möglich ist.
Trotzdem geht immer noch die große Mehrheit in Deutschland zu ihrer Bank um sich etwas verkaufen, pardon, sich „beraten“ zu lassen. Noch 1/3 der Deutschen hält Bausparverträge für eine gute Anlage. Und das obwohl dem Kunden eine Verzinsung nahe 0% droht.
Anmerkung: Das Thema Bausparvertrag ist für Sie noch nicht ganz abgehakt? Sie fragen sich, was da eigentlich dahinter steckt? Hier noch ein weiterführender Link mit genauer Analyse https://bit.ly/2HU7vIi
Und die selbsternannten „unabhängigen“ Vertriebe?
Große Vertriebe wie die Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG), ERGO, tecis oder auch Telis sind Versicherungsvertreter – im Falle der Deutschen Vermögensberatung sogar nahezu ausschließlich für eine Gesellschaft tätig.
Dessen sollte sich der zu Beratende bewusst sein. Allgemein sind neun der zehn größten Finanzvertriebe in Deutschland entweder Versicherungsvertreter oder Vermittler mit Kapitalbeteiligung Dritter.
Was macht den Makler aus?
Der Versicherungsmakler steht demgegenüber in der Produktauswahl auf Seiten des Kunden und zieht bildlich gesprochen mit ihm an einem Strang gegenüber der Versicherung. Also allein deshalb schon dem Vertreter vorzuziehen!
Im Idealfall wählt er aus einem Pool an Gesellschaften und Versicherungen diejenigen aus, die für den Kunden individuell am passendsten sind und im Preis-Leistungsverhältnis ganz oben steht.
Vergütet wird dieser wie der Vertreter über eine Provision, die in dem zu zahlenden Beitrag seitens des Kunden enthalten ist und vom jeweiligen Versicherungsunternehmen an den Vermittler gezahlt wird. Eine ,,kostenlose Finanzberatung“ ist somit genauso unglaubwürdig und falsch wie ein ,,Handy für 0,-€ ‘‘ – irgendwoher müssen ja auch Vermittler, Versicherungsunternehmen und Verwaltungen bezahlt werden.
Die Aufgabe des Maklers ist mit der Vermittlung noch nicht getan. Auch im Schadensfall oder bei Vertragsverhandlungen muss er die Interessen des Kunden gegenüber der Versicherungsgesellschaft durchsetzen. Mehr dazu später…
Honorar - die Transparente und ehrliche Lösung!
Ein Versicherungsmakler sollte auch gegen Honorar vermitteln können. Solche Tarife nennt man dann Nettotarife. Der Versicherungsmakler erhält bei Vertragsabschluss einmalig ein Honorar für die Vertragsvermittlung und danach lediglich (wenn vorhanden) ein Betreuungshonorar.
Da es dem Makler bei einem Pauschalhonorar für seinen eigenen Geldbeutel egal sein kann, welcher Tarif er vermittelt, steht der Kundennutzen im Vordergrund. Für den Kunden ist dies außerdem meistens um ein vielfaches lohnenswerter, da dem Makler hier günstigere Tarife zur Verfügung stehen (Siehe Finanzierung oben).
Trotz dieser transparenten und kostengünstigsten Form der Vermittlung gibt es lediglich 6.000 Vermittler, die gegen Honorar vermitteln dürfen. Vielleicht auch deshalb, weil Vermittler dann endlich einmal deren Verdienst an den jeweiligen Verträgen ausweisen müssten. Ein Schelm wer Böses denkt. Versicherungsmakler, der Freund des Kunden?
Grundsätzlich ist der Makler gesetzlich zur Betreuung des Kunden verpflichtet. Im Schadensfall ist es seine Aufgabe dem Kunden beizustehen und bei schwierigen Antragsfällen gemeinsam mit dem Kunden gegen die Versicherung anzukämpfen und für den Kunden die besten Konditionen herauszuholen.
Es lohnt sich also hier einen Honorarvermittler ordentlich zu bezahlen und sich so einen lebenslangen transparenten Service zu sichern. Gleichzeitig kostet dieser Mehrwert und so fällt es doch schwerer ein Honorar über 3.000€ zu rechtfertigen als ein 200€ Sparvertrag, bei dem jedoch in den ersten 5 Jahren 8.000€ an den Vermittler abfließen - ohne, dass der Kunde es merkt.
Bauchgefühl steht hier also gegen die Ratio und ein Schwarz-auf-weiß-Vergleich ist oft die beste Lösung.
Bleibt noch die Verbraucherzentrale, oder?
Eine weitere Form der Beratung ist es sich bei Verbraucherzentralen beraten zu lassen. Diese beraten den Interessenten für gewöhnlich gegen ein geringeres Honorar als es Honorarberater und -vermittler tun. Das ist grundsätzlich einmal gut.
Jedoch unterscheiden sich Verbraucherzentralen von Vermittlern auch anderweitig deutlich. Weder müssen diese eine Sachkunde nachweisen noch sich weiterbilden noch für ihre Aussagen und Empfehlungen haften.
Darüber hinaus gibt es nicht einmal ein Kontrollorgan, welches die Beratungen von Verbraucherschützer überwacht und falls notwendig korrigiert.
Würden Sie bei einem KFZ-Schaden zu einer Werkstatt gehen, bei der keiner einen Gesellenbrief hat, kein Chef da ist, der noch einmal drüber schaut? Und falls das Rad an der falschen Stelle montiert wurde können sie mit dem Finger auf keinen zeigen? - immerhin: Dafür zahlen Sie auch weniger.
Worauf kommt es also an – wie wähle ich denn den für mich richtigen Finanzberater?
Am besten sind Sie beraten, wenn Sie wirklich ,,beraten“ werden. Und dies kann zweifelsfrei nur erfolgen, wenn kein Interessenkonflikt mit dritten Unternehmen (Versicherern) besteht – Sie also gegen Honorar beraten werden oder gegen Honorar Produkte vermittelt bekommen.
In allen anderen Fällen ist die ,,Beratung“ nicht unbedingt fachlich von geringerer Expertise, Sie müssen sich jedoch bewusst werden, dass hier streng genommen ein Produktverkauf stattfindet.
Viel zu oft soll also das Produkt zum Kunden passen und nicht umgekehrt.
Und wonach entscheidet ein Honorarberater oder -vermittler?
In die Betrachtung eines guten Honorarberaters oder auch Honorarvermittlers fließen weit mehr Gesichtspunkte ein, als dem Kunden oft bewusst ist. Auch ist es dem Kunden privat kaum möglich, diese Punkte wirklich zu vergleichen, da hierfür tiefes Wissen und Branchenerfahrung notwendig sind.
So ist es zwar ein Einfaches innerhalb einer Berufsunfähigkeitsabsicherung auch ohne Finanzberater die monatlichen Kosten zu vergleichen. Schwieriger bis kaum möglich wird es innerhalb eines Altersvorsorgevertrags.
Gerade wenn hier unterschiedliche Produktarten (Bsp. Riester-Rente und Fondsgebundene Rentenversicherung) miteinander verglichen werden, fällt es selbst dem erfahrenen Berater nicht immer einfach, einen steuerlich korrekten Vergleich aufzustellen. Zu viele Variablen müssen berücksichtigt werden.
Ähnlich schwierig ist es bei Leistungs- und Qualitätsmerkmalen innerhalb eines Vertrags – egal welcher Sparte. Die Bedingungswerke sind hier oft bis zu 100 Seiten lang und juristisch verklausuliert. Unmöglich ist es für den Kunden die Qualität, Kundenfreundlichkeit und Solvabilität der einzelnen Versicherungsgesellschaften einzuschätzen.
All dies sind Punkte, die von einem guten Berater/Vermittler berücksichtigt werden, jedoch nur dann ausgiebig betrachtet werden (können), wenn das Ergebnis nicht in den Verdienst des Finanzberaters hineinspielt.
Gesamtkonzepte und umfassende Beratung oder Produktverkauf?
Für mich als Kunden sind weitere wichtige „weiche Faktoren“ entscheidend, über die ich mir im Vorhinein klar werden muss. Will ich zu einem einzelnen Generalisten, der alles ein bisschen kann?
Zu einem Spezialisten, der sein Thema par excellence beherrscht und mich ggf. für andere Bereiche weiterempfehlen kann? Oder zu einem Zusammenschluss aus Spezialisten, sodass ich einen Ansprechpartner für alles habe, sich zu dem Thema aber ein Experte findet? Bekomme ich hier ein einzelnes Produkt verkauft (meist nur bei einem Vertreter/ Vermittler auf Provision der Fall) oder wirklich ein Gesamtkonzept, dass sich an meinen Wünschen orientiert?
Arbeitet mein Finanzberater auf Basis rein wissenschaftlicher und erwiesener Kriterien oder wird immer noch der aktive Investment Manager empfohlen? Kann mir mein Ansprechpartner seine Aussagen validieren und beweisen?
Oft unterschätzt: die Betreuung!
Wichtig, im Vorhinein aber nicht immer abzusehen, ist außerdem die Betreuung. Wie kann ich meinen Ansprechpartner kontaktieren? Ist dieser auch in 30 Jahren noch mein Ansprechpartner oder wer ersetzt ihn gegebenenfalls? Habe ich regelmäßige Check-Ups? Ist mein Berater auch im Schadensfall da oder muss ich ihn neu bezahlen? Der Makler ist zur Betreuung verpflichtet, doch füllt er die gesetzliche Regelung auch aus?
Noch einen Gedankenanstoß zum Thema Betreuung: Seien Sie einmal ehrlich zu sich selbst. Wann haben Sie Ihren Ansprechpartner zuletzt gesehen, ohne dass ein Produkt platziert und daran direkt Geld verdient wurde? Wie oft sehen Sie diesen denn generell?
In einem Jahr kann sich hierbei viel im Leben eines jeden ändern. Und oft weiß der Kunde nicht genau, bei welchen Lebenssituationen es wichtig ist an dessen Konzept etwas zu ändern.
All diese Faktoren sind wichtig für die Wahl des für mich richtigen Finanzberaters. Gleichzeitig lässt sich hier keine Pauschalaussage treffen, wer der richtige ist, geschweige denn, woran ich erkenne, ob mein Ansprechpartner diesen Kriterien gerecht wird.
Wie bereits Eingangs erwähnt: Genau deshalb wurde bei diesem Artikel bewusst nicht auf weiche Faktoren wie Sympathie, Vertrauen und Betreuung eingegangen, da diese sowieso Grundvoraussetzungen einer Zusammenarbeit sind. Im Endeffekt entscheidet hier wohl vor allem das Bauchgefühl über Vertrauen und Sympathie und das ist auch gut so. Wenn ich mich mit meinem Berater verstehe, werde ich immer besser fahren als anders.
Bei der Art des Ansprechpartners gibt es jedoch nur schwarz oder weiß - schwanger oder nicht.
Zusammenfassendes Fazit der unabhängigen Finanzberater
Wie eingangs bereits erläutert sind Finanzgüter Vertrauensgüter. Dennoch sollte ich mir vor einer Beratung verschiedene Dinge klar machen:
- Brauche ich überhaupt Hilfe bzw. kenne ich bereits alle Möglichkeiten und bin umfassend über deren Vor- und Nachteile informiert? Bin ich mir sicher, dass ein Finanzberater mir nicht mehr Sicherheit in der Auswahl gibt?
- Zu welcher Form des Ansprechpartners sollte ich bestmöglich gehen? Ist ein Berater oder ein Vermittler das richtige für mich? Bin ich bereit ggf. doppelt für Beratung und Vermittlung zu zahlen? Welche Form des Vermittlers hilft mir am besten. Im Normalfall wird dies ein Makler, bestenfalls ein auf Honorarbasis vermittelnder Makler sein.
- Brauche ich ein bestimmtes Produkt und davon das beste gemäß Preis und Leistung? Oder habe ich vielleicht noch gar keine Idee, was mir wirklich hilft, was ich tatsächlich suche, möchte mich umfassend beraten lassen und verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt bekommen?
- Falls ich bereits einen Ansprechpartner habe, unter welcher Rechtsform ist dieser tätig? Was ist sein Interesse und deckt sich das mit meinen Wünschen?
- Wie arbeitet mein Ansprechpartner? Wissenschaftlich, belegbar, nachvollziehbar und hingebungsvoll? Oder polarisierend, emotional und ohne belegbare Zahlen?
Habe ich meinen Finanzberater nach allen Kriterien abgewogen und damit dann auch den richtigen Ansprechpartner gefunden, sollte ich nicht Jahr für Jahr im Internet nach dem neuen Richtigen und günstigsten KFZ-Versicherungsangebot suchen müssen, denn das sollte mein Ansprechpartner für mich erledigen.
Ein guter Finanzberater oder Honorar-Versicherungsmakler hilft Ihnen, Ihre Bedürfnisse transparent umzusetzen. Achten Sie deshalb bei der Auswahl sorgfältig auf die oben genannten Punkte. Unachtsamkeit kommt Sie später teurer zu stehen als etwas investierte Zeit! Viel Erfolg bei der Suche nach dem Richtigen Ansprechpartner!
Die Autoren sind eigenständige Finanzberater aus Mannheim:
Pascal Schultis ist mehrjährig in der Finanz- und Versicherungsbranche tätig. Als Versicherungsmakler bietet er schwerpunktmäßig courtagefreie Versicherungslösungen im Privatkundenbereich an. Als Partner für seine auf Betreuung fokussierte Arbeit hat er sich aktiv für den renommierten Versicherungsdienstleister Fyngo GmbH in Mannheim entschieden und betreut Kunden mit mittlerer sechsstelliger Anzahl.
Adrian Schmidts oberste Leidenschaft ist es, seinen Kunden die Sorge abzunehmen, sich um ihre Finanzen kümmern zu müssen. Er erstellt auf Basis der Ziele und Wünsche seiner Kunden intelligente Vermögenskonzepte, die dabei helfen früh in einen sorgenfreien Ruhestand zu gehen, der keine Wünsche übrig lässt. Das Thema Altersvorsorge kann so mit gutem Gewissen abgehakt werden. Seit 1,5 Jahren vermittelt Adrian Schmidt als Makler auch auf Honorarbasis und orientiert sich dabei stets am Mehrwert des Kunden.
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