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Indien lässt erstmals genmanipulierte Baumwolle zu

Bald nur noch Gentech-Baumwolle und -Essen?

Der weltgrößte Baumwollproduzent Indien hat nach vier Jahren Kampf mit Bauernorganisationen und Akademikern den Anbau von genmanipuliertem Saatgut genehmigt. Das Genetic Engineering Approval Committee gestattet unter Auflage bestimmter Kriterien die Freisetzung von Bt-Baumwolle (Bacillus thuringiensis), berichtete die englischsprachige Tageszeitung Pakistans Dawn am Donnerstag. Kritiker befürchten, dass es nicht lange dauern wird, bis Indien genveränderte Nahrungsmittel genehmigt. Neben GM-Tomaten und -Fisch wartet auch genmanipulierter Senf auf eine behördliche Zulassung.

Genmanipuliertes Bt-Saatgut enthält ein Bakterium, das Baumwolle gegen Pestizide resistent macht. Der weltgrößte Saatgut-Produzent Monsanto übt seit Jahren Druck auf Indien aus, genmanipulierte Saaten zuzulassen. Das Unternehmen hat bereits einige große indische Saatgut-Konzerne gekauft, um genmanipulierte Saaten zu fördern, wenn der Zeitpunkt, da die Regierung die Genehmigung dafür erlässt, gekommen ist.

Experten vermuten, dass bäuerliche Großbetriebe zu genmanipulierten Sorten greifen werden und befürchten gleichzeitig, dass in wenigen Jahren ein Großteil der weltweiten Baumwollbestände genmanipuliert ist. So sind bereits 90 Prozent der US-Baumwolle gentechnisch verändert, auch Südafrika, Argentinien und andere große Exportländer sind seit den vergangenen drei Jahren dem Trend gefolgt.

In Indien stehen sich nun Befürworter und Kritiker der Entscheidung für die Freisetzung von Bt-Baumwolle gegenüber. Sprechen Opponenten von einem "Skandal" und befürchten einen "Rückschritt in die wirtschaftliche Kolonisation durch Saatgutkonzerne", ist die Reaktion der GM-Befürworter: "Indien hat sich letztendlich in die Gruppe der fortschrittlichen Nationen eingefunden, indem es der Verwendung des ersten Biotech-Saatgutes für Farmer zugestimmt hat."