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Übernahme von Scania durch MAN genehmigt

"Fusionskontrolle"

Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Scania AB, Schweden, durch die deutsche MAN AG genehmigt. Nach einer Untersuchung aller betroffenen Märkte gelangte die Kommission zu dem Schluss, dass die beabsichtigte Transaktion den Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben "nicht nennenswert" beeinträchtigen werde. Die "für" Wettbewerb zuständige Kommissarin Neelie Kroes sagte zur Begründung der Entscheidung: "Der Kommission liegen hinreichende Beweise dafür vor, dass auf den Märkten für Busse und Lkw auch in Zukunft ein starker Preis- und Technologiewettbewerb vorherrschen wird, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung umweltfreundlicher Technologien in diesem Sektor."

Die deutsche MAN AG stellt schwere und mittlere Lkw, Stadt-, Überland- und Reisebusse sowie Chassis und Bodengruppen für Busse her. Außerdem produziert und vermarktet MAN laut Kommission Industrie- und Bootsmotoren und große Dieselmotoren und bietet Industriedienstleistungen an. Das Unternehmen sei "schwerpunktmäßig in Europa tätig".

Das schwedische Unternehmen Scania stelle schwere Lkw, Busse und Chassis für Busse her. Darüber hinaus produziere Scania Industrie- und Bootsmotoren für verschiedene Anwendungen. Scania sei ebenfalls "hauptsächlich auf europäischen Märkten" aktiv.

"Die Fusion vereint zwei der größten europäischen Lkw- und Bushersteller", stellt die Kommission folgerichtig fest. Die Kommission "stellte aber fest, dass selbst nach dem vorgeschlagenen Zusammenschluss weiterhin Wettbewerb auf den betreffenden Märkten in Europa herrschen wird, weil es auch für das neue Unternehmen eine Reihe starker Konkurrenten wie DaimlerChrysler, Volvo, Iveco und DAF geben wird".

Da der Wettbewerb beim Absatz von Bussen und Lkw "bis zu einem gewissen Grad" immer noch auf nationaler Ebene ausgetragen werde, habe die Kommission "einige" Märkte im Europäischen Wirtschaftsraum untersucht, auf denen MAN und Scania beide präsent seien. Der Schwerpunkt habe dabei auf den Märkten gelegen, auf denen der Zusammenschluss die spürbarsten Auswirkungen hätte, so die Kommission.

Dazu zählte der schwedische Markt für Stadtbusse, der Die iberischen Märkte für Überlandbusse und Reisebusse und der Der österreichische Markt für schwere Lkw. Auf dem schwedischen Markt für Stadtbusse würde der Zusammenschluss von MAN und Scania "zu einem relativ hohen Marktanteil" für das fusionierte Unternehmen führen. Die Kommission prüfte daraufhin, ob die beabsichtigte Fusion Nachteile für die Abnehmer mit sich bringen würde, zum Beispiel in Form von Preiserhöhungen für Stadtbusse oder Einschränkungen des Wettbewerbs für umweltfreundliche Bustechnologien in Schweden. Die Kommission gelangte hierbei zu dem bemerkenswerten "Schluss, dass der von MAN geplante Erwerb des unabhängigen Stadtbusanbieters Scania den zurzeit sehr ausgeprägten Wettbewerb auf diesem Markt nicht nennenswert beeinträchtigen würde".

MAN/Scania hätte auch auf dem spanischen und dem portugiesischen Markt für Überlandbusse und Reisebusse einen "hohen Marktanteil", so die Kommission. Wegen der sonstigen Konkurrenten wäre nach Auffassung der Kommission dennoch "der Wettbewerb auf diesen Märkten nicht beeinträchtigt".

Auf dem österreichischen Markt für schwere Lkw wäre das fusionierte Unternehmen "der bei weitem größte Anbieter". Allerdings seien auch DaimlerChrysler, Volvo, DAF und Iveco in Österreich "präsent", und die Produktionskapazität dieser Wettbewerber reiche für eine Absatzsteigerung aus, "falls MAN/Scania nach dem Zusammenschluss versuchen sollte, die Preise zu erhöhen".